
Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) warnt eindringlich vor der Gefährlichkeit von so genannten „Forschungschemikalien“. Diese Substanzen, die meist als neue psychoaktive Stoffe (NpS) in Form von synthetischen Opioiden der Nitazene-Gruppe angeboten werden, sind seit September 2024 für mindestens sieben Todesfälle in Bayern verantwortlich. Die betroffenen Personen waren im Alter von 17 bis 38 Jahren.
Die Gefahren dieser chemischen Stoffe sind enorm. Laut den Behörden ist es möglich, diese hochgefährlichen Drogen legal im Internet zu erwerben, ohne dass durch den deutschen Gesetzgeber restriktive Maßnahmen ergriffen wurden. Derzeit unterliegen die meisten dieser Forschungschemikalien nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) oder dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG). Sie werden oftmals in Foren besprochen und als vermeintlich harmlose Labor- oder Industrieprodukte verkauft.
Lebensbedrohliche Wirkungen
Die Wirkungen der Nitazene-Derivate sind vielfältig: Sie können sowohl euphorisierende als auch entspannende Effekte hervorrufen, jedoch besteht ein hohes Risiko für Atemstillstände. Eine Überdosierung kann tödlich enden, was die unberechenbaren gesundheitlichen Folgen des Konsums derartige Substanzen verdeutlicht. Gutachten haben in mehreren Fällen bestätigt, dass diese Drogen tatsächlich als Todesursache in Bayern identifiziert wurden.
Burkhard Blienert, der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, hat die Situation in Deutschland mit der in Nordamerika verglichen. In den USA starben 2023 etwa 75.000 Menschen an den Folgen des Konsums synthetischer Opioide wie Fentanyl. Während Blienert betont, dass die Lage in Deutschland nicht direkt mit Nordamerika vergleichbar sei, warnt er vor einer potenziellen Zuspitzung der Situation.
Besorgniserregende Trends
Ein weiterer besorgniserregender Trend ist der ansteigende Missbrauch von starken Schmerzmitteln, insbesondere unter jungen Menschen. Die Verwendung von Substanzen wie Tilidin, Oxycodon und Fentanyl hat zugenommen, was sich in der steigenden Zahl junger Personen in Substitutionspraxen und Suchtkliniken widerspiegelt. Hier liegt der Anteil junger Nutzer zwischen 15 und 20 Prozent.
Die Europäische Drogenagentur berichtet, dass im Jahr 2023 über 150 Todesfälle in der EU auf Nitazene zurückzuführen sind. Diese alarmierenden Zahlen haben dazu geführt, dass das BLKA in Bayern vor den unkalkulierbaren Risiken des Konsums warnt.
Zusammenfassend ist die Warnung vor den Gefahren der Forschungschemikalien dringlich. Ein verantwortungsvoller Umgang und umfassende Aufklärung sind unerlässlich, um weitere Tragödien zu verhindern. Der Konsum dieser chemischen Verbindungen eröffnet gefährliche Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen. Die Probleme sind bereits hier und eine Veränderung der Gesetzgebung könnte nötig sein, um die Bürger besser zu schützen.
Für weiterführende Informationen können die Berichte bei InFranken, tz und Frankfurt University eingesehen werden.