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Alarm im Rechenbachtal: Zornnattern bedrohen die Eidechsenwelt!

Am 11. April hält Hubert Laufer einen Vortrag in Mörsbach über die Gefahren durch invasive Zornnattern. Erfahren Sie mehr über ihre Auswirkungen auf die heimische Tierwelt und den Rückgang einheimischer Eidechsen.

In der Region Mörsbach hat sich eine besorgniserregende Situation entwickelt. Hunderte Schlangen, insbesondere Zornnattern, leben auf der Mülldeponie im Mörsbacher Rechenbachtal. Diese Situation hat nicht nur Auswirkungen auf das lokale Ökosystem, sondern auch auf die einheimische Tierwelt. Einheimische Eidechsenarten, allen voran die Zauneidechsen, sind durch die Zornnattern stark dezimiert worden. Während die Population der Zauneidechsen nahezu vollständig verschwunden ist, ist der Bestand der Mauereidechsen um 80 bis 90 Prozent zurückgegangen. Dies berichtet die Rheinpfalz.

Hubert Laufer, ein 64-jähriger Landschaftsökologe aus Offenburg, hat in den letzten 35 Jahren umfassende Erfahrung im Umgang mit Reptilien gesammelt. Laufer, der seit neun Jahren in Mörsbach Schlangen fängt, plant einen Vortrag über die Schlangenproblematik in der Region. Im Jahr 2017 wurde die Deponie erweitert, was zur Umsiedlung zahlreicher Reptilien geführt hat. Laufer vermutet, dass die Zornnattern mit einer Müllladung in die Region gelangten. Diese invasive Art stammt ursprünglich aus Südfrankreich und Italien und ernährt sich hauptsächlich von Eidechsen, was zu einem weiteren Rückgang einheimischer Zwecke führt.

Invasive Arten und ihre Folgen

Aktuell gibt es in Deutschland rund 1.280 etablierte gebietsfremde Arten, wovon etwa 1.015 als Neobiota klassifiziert werden. Der Anteil dieser Arten am Gesamtartenbestand liegt bei etwa 1 Prozent. In Deutschland sind invasive Arten wie die Zornnatter nicht isoliert; sie stellen einen Teil eines größeren Problems dar, das teils durch den zunehmenden Handel und Verkehr begünstigt wird. Die Bundesamt für Naturschutz verweist darauf, dass insbesondere Pflanzen (Neophyten) unter den Neobiota mit etwa 470 Arten die größte Gruppe bilden.

Die Zunahme gebietsfremder Arten steht in direktem Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Mit dem Klimawandel wird es zukünftig wahrscheinlicher, dass sich diese Arten weiter ausbreiten können. Auch die Zornnatter könnte von dieser Entwicklung profitieren und ihren Lebensraum erweitern.

Die Zornnatter im Detail

Die Zornnatter ist für Menschen weitestgehend ungefährlich. Trotz ihrer imposanten Erscheinung kann sie jedoch bei Bedrohung zubeißen. Laufer nähert sich den Schlangen vorsichtig, um sie einzufangen, wobei er die gefangenen Exemplare dokumentiert und anschließend an die zuständige Behörde meldet. Es ist zu beachten, dass Zornnattern nur mit Genehmigung gehalten werden dürfen, wozu Laufer den Interessierten ebenfalls hilft.

Darüber hinaus ist auch die Ausbreitung von Waschbären in der Region ein Thema, das im Zusammenhang mit den Zornnattern steht. Diese Wildtiere stellen ebenfalls eine Herausforderung für die heimische Tierwelt dar.

Interessierte Bürger haben die Möglichkeit, mehr über das spannende Thema Schlangen im Zweibrücker Raum zu erfahren. Hubert Laufer wird am 11. April um 19 Uhr in der evangelischen Kirche Mörsbach einen freien Vortrag halten, der sich mit der Problematik der invasiven Schlangenarten beschäftigt.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
www.bfn.de
Referenz 3
neobiota.bfn.de
Quellen gesamt
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