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Aktionstag in Hoya: Druckkunst hautnah erleben und mitgestalten!

Aktionstag zum „Tag der Druckkunst“ am 17.03.2025 im Hoyaer Museum „Zwiebelfisch“. Erleben Sie historische Drucktechniken und gestalten Sie eigene Druckerzeugnisse in einem besonderen Ambiente.

Am 17. März 2025 fand im Museum für Druckkunst „Zwiebelfisch“ in Hoya ein Aktionstag zum „Tag der Druckkunst“ statt. Diese Veranstaltung gab Besuchern die Gelegenheit, historische Drucktechniken hautnah zu erleben und sich aktiv zu beteiligen. Der Veranstaltungsort, ein ehemaliges Molkereigebäude, verwandelte sich für diesen Tag in einen lebendigen Ort des Lernens und der Kreativität. Die Drucktechniken, die hier präsentiert wurden, wurden 2018 von der Deutschen UNESCO-Kommission zum „Immateriellen Weltkulturerbe“ ernannt. Dieser Tag fiel genau 557 Jahre nach dem Tod des Pioniers des modernen Buchdrucks, Johannes Gutenberg.

Die Veranstaltung erlebte hohe Besucherzahlen und bot ein reges Treiben. Teilnehmer konnten den gesamten Prozess vom Setzen bis zum Drucken mit metallenen Lettern nachverfolgen. Besonders für Kinder wurde das Event zu einem praktischen Lernabenteuer, indem sie eigene Druckerzeugnisse wie Grußkarten gestalten konnten. Ein älterer Besucher erinnerte sich nostalgisch an seine Lehrjahre als Schriftsetzer in den 1950er Jahren, was die Verbindung zur Druckkunst über Generationen hinweg verdeutlichte. Trotz der wertvollen Maschinen und Drucke in der Sammlung des Museums leidet es an Platzmangel, wodurch nicht alle historischen Exponate ausgestellt werden können. Auch Angebote von Uni Bielefeld und privaten Sammlern konnten aufgrund dieser Einschränkungen nicht angenommen werden.

Tradition und zeitgenössische Relevanz

Traditionelle künstlerische Drucktechniken werden in Deutschland und Europa seit Jahrhunderten gepflegt. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) waren 2014 von rund 60.000 bei der Künstlersozialkasse gemeldeten Künstlern etwa 20.000 in der Druckgrafik tätig. Viele dieser Künstler besitzen eigene Druckmaschinen und schaffen individuelle Werke. Workshops, Symposien, und Kurse sind essentielle Elemente, durch die Künstler/innen ihr Wissen und ihre Techniken weitergeben. Kooperationen mit Museen, Schulen und Druckwerkstätten spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Vermittlung dieser Kunstform.

Die einzigartige Entwicklung der Druckkunst hat ihre Wurzeln im 15. Jahrhundert mit Johannes Gutenberg, der die beweglichen Lettern erfand und damit den Hochdruck begründete. Weitere wichtige Techniken wie Kupfertiefdruck und Flachdruck wurden im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Die Druckkunst hat die europäische Kultur entscheidend geprägt und ist seit über 500 Jahren in der Wissensgesellschaft verankert. Zudem stellte der Übergang von traditioneller Handwerkskunst zu industriellem Druck im 19. Jahrhundert eine bedeutende Wende dar, die den Markt der Druckerzeugnisse revolutionierte und die Demokratisierung der Kunst vorantrieb.

Immaterielles Kulturerbe und Ausblick

Die Anerkennung der „Künstlerischen Drucktechniken“ als immaterielles Kulturerbe zielt darauf ab, das Bewusstsein für diese Kunstform zu stärken und in die Öffentlichkeit zu tragen. Diese Initiative wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission im März 2018 ins Leben gerufen, um die kulturellen und kreativen Aspekte der Drucktechniken zu fördern. Die Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange betonte die Wichtigkeit, dieses Erbe im digitalen Wandel zu bewahren.

Die Drucktechniken sind nicht nur ein historisches Erbe, sondern auch eine lebendige Kunstform, die von Künstlern in Druckwerkstätten und Bildungseinrichtungen weiterhin gepflegt wird. Die Zukunft dieser Techniken hängt von der Förderung und der Offenheit der Gesellschaft ab, sie als wertvolle Kulturressource zu schätzen und zu erhalten.

Für mehr Informationen über die künstlerischen Drucktechniken und ihre Geschichte, können Sie die folgenden Links besuchen: Kreiszeitung, UNESCO, Print.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.unesco.de
Referenz 3
www.print.de
Quellen gesamt
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