
Am heutigen 24. Februar 2025 wurden die vorläufigen amtlichen Endergebnisse der Bundestagswahl veröffentlicht. Um 1.45 Uhr gab die Bundeswahlleiterin Georg Thiel die Zahlen im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin bekannt. Die Wahlbeteiligung betrug 76,6 Prozent, ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2017, als sie bei 76,2 Prozent lag. Die Spannung um die Wahlergebnisse zeigt das stark polarisiert politische Klima in Deutschland.
Die Linke erreichte 8,8 Prozent der Stimmen und konnte sechs Direktmandate gewinnen. Bereitgestellt von einer treuen Wählerschaft, gelang es den Kandidaten Ines Schwerdtner (Lichtenberg), Ferat Koçak (Neukölln), Pascal Meiser (Kreuzberg), Gregor Gysi (Treptow-Köpenick), Bodo Ramelow (Erfurt – Weimar – Weimarer Land II) und Sören Pellmann (Leipzig II), ihre Wahlkreise für die Linke zu sichern. Die Linke zeigte sich insbesondere in Pankow und Berlin-Mitte stark, wo sie die meisten Zweitstimmen erhielt, obwohl die Direktmandate dort an die Grünen gingen.
Die AfD und ihre Erfolge
Erstaunlich hohe Ergebnisse erzielte die AfD, nicht nur im Freistaat Sachsen. Dort gelang es der Partei, in mehreren Wahlkreisen über 46 Prozent der Stimmen zu erzielen. Besonders auffällig war Görlitz, wo die AfD mit 46,7 Prozent und ihrem Kandidaten Tino Chrupalla, der sogar 48,9 Prozent der Erststimmen erhielt, dominierte. Auch die Zweitstimmenanteile in Städten wie Gelsenkirchen (24,7%) und Kaiserslautern (25,9%) verdeutlichen die Stärke der AfD.
Allerdings gab es auch Rückschläge. So verlor der prominente Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch in Rostock gegen die AfD-Kandidatin Steffi Burmeister, die mit 26,8 Prozent die 25,6 Prozent Bartschs hinter sich ließ. Alice Weidel, die Fraktionsvorsitzende der AfD, konnte in ihrem Wahlkreis Bodensee nicht überzeugen und kam nur auf 20,4 Prozent.
Traditionelle Parteien unter Druck
Die CDU und die SPD mussten ebenfalls herbe Verluste hinnehmen. Die CDU holte 18,9 Prozent der Zweitstimmen und die SPD 25,7 Prozent, was jedoch eine Steigerung im Vergleich zu 2017 ist. Besonders bemerkenswert ist der Punkt, dass Friedrich Merz in Hochsauerlandkreis 43,6 Prozent errang. Kanzler Olaf Scholz konnte seine Position in Potsdam sichern, wo er 21,8 Prozent erzielte.
Die Grünen, die 14,8 Prozent der Stimmen erhielten, konnten in vielen urbanen Gebieten punkten, während Robert Habeck in Flensburg das Direktmandat verpasste.
Zusätzliche Ergebnisse und Ausblick
Zu den Sonstigen Parteien zählen die Freien Wähler, die mit 2,4 Prozent einen Anstieg im Vergleich zu 2017 verzeichnen konnten. Ein weiteres interessantes Detail betrifft die Sitze im Bundestag: Die Sitzverteilung zeigt, dass die SPD jetzt 206 Sitze hat, die CDU 152 und die Grünen 118. Die neue Legislaturperiode wird eine herausfordernde Aufgabe für alle Beteiligten darstellen, da die politischen Strömungen in Deutschland zunehmend heterogen werden.
Die endgültigen Ergebnisse sind auf der Internetseite des Bundeswahlleiters verfügbar und geben einen umfassenden Überblick über das politische Landschaftsbild der kommenden Jahre. Der neu gewählte Bundestag zählt 736 Abgeordnete, was die Notwendigkeit klarer Mehrheiten in einer sich stetig ändernden politischen Landschaft unterstreicht.