Deutschland

Ältere Menschen im Fokus: Sorgen um digitale Patientenakte in Osterholz!

Der Sozialverband Deutschland äußert Bedenken zur Einführung der elektronischen Patientenakte in Osterholz. Insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen könnten benachteiligt werden.

Im Vorfeld der geplanten Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland meldet der Sozialverband Deutschland (SOVD) Bedenken an. Diese Bedenken sind besonders relevant, da die ePA ab dem 15. Januar 2025 als Opt-Out-Anwendung zur Verfügung stehen soll. Der SOVD, vertreten durch den Geschäftsstellenleiter Helge Grote, betont, dass ältere Menschen und weniger digital versierte Personen nicht von diesem System abgehängt werden dürfen. Viele Bürger besitzen nicht die notwendigen technischen Geräte, um auf eine digitale Lösung zuzugreifen, und könnten somit von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen werden, wie der Weser-Kurier berichtet.

Beispiele aus der Praxis zeigen, dass der Umgang mit den digitalen Angeboten oft eine Herausforderung darstellt. Insbesondere Menschen mit Behinderungen kämpfen mit der fehlenden Barrierefreiheit der Systeme. Laut Grote sollten daher die Gesundheitsdaten weiterhin auch analog übermittelt werden können. Er äußert auch die Befürchtung, dass die Ungeübten bei der eigenständigen Verwaltung der Zugriffsrechte und Dokumente an ihre Grenzen stoßen werden.

Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Parallel zu den lokalen Bedenken zeigt sich auch auf europäischer Ebene, dass viele EU-Mitgliedsstaaten hinter den Erwartungen zurückbleiben, was die Digitalisierung im Gesundheitswesen betrifft. Laut einem Bericht der AOK müssen verstärkt Investitionen in digitale Kompetenzen und die Nutzung künstlicher Intelligenz gefördert werden, um die Ziele der digitalen Dekade bis 2030 zu erreichen. Der Bericht hebt hervor, dass nur 64% der Haushalte über einen Glasfaseranschluss verfügen und erst 50% des EU-Gebiets mit 5G-Netzen abgedeckt sind. Zudem besitzen lediglich 55,6% der EU-Bevölkerung grundlegende digitale Kenntnisse, was die erfolgreiche Einführung der ePA gefährden könnte, so AOK.

Am 19. März 2025, dem Zeitpunkt dieser Berichterstattung, ist der Zeitdruck spürbar. Die EU-Kommission wird die Fortschritte bis 2025 überprüfen, während die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert werden, die dringend notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

Geplante Änderungen im deutschen Gesundheitswesen

In Deutschland stehen durch das Bundesgesundheitsministerium ab dem Jahreswechsel 2024/2025 grundlegende Änderungen an. Die Einführung der ePA ist nur ein Teil eines größeren Reformpakets. Neben der ePA wird auch ein elektronischer Medikationsplan sowie digitale strukturierte Behandlungsprogramme für Diabetes in den Fokus gerückt. Diese sollen bis zum 31. März 2025 vom Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt werden. Außerdem entfällt die individuelle Prüfung der Informationssicherheit digitaler Gesundheitsanwendungen durch das BfArM ab dem 1. Januar 2025, was zusätzliche Fragen zur Sicherheit und Zuverlässigkeit aufwirft, so e-health-com.

Diese Maßnahmen sollen eine effizientere und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in Deutschland gewährleisten. Doch bleiben die Befürchtungen des SOVD bestehen, dass ohne die entsprechende Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Nutzergruppen, insbesondere der älteren und weniger digital kompetenten Menschen, die Vorteile dieser digitalen Transformation nicht alle erreichen werden.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.aok.de
Referenz 3
e-health-com.de
Quellen gesamt
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