
Verbraucherzentralen warnen eindringlich vor den Risiken beim Ticketkauf über Plattformen wie Ticketbande, die Tickets für ausverkaufte Veranstaltungen anbieten. Diese Plattform hat sich auf Konzerte, Sport- und Freizeitveranstaltungen spezialisiert und erhebt oft hohe Preise für Tickets, von denen viele nicht einmal verfügbar sind. Jurist Alexander Wahl vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland erklärt, dass Konsumenten häufig getäuscht werden, indem sie Gebühren zahlen, ohne eine Chance auf die gewünschten Eintrittskarten zu haben. Beschwerden über Ticketbande nehmen zu – von 18 Fällen im Jahr 2022 stieg die Anzahl auf 46 in 2024.
Ein besorgniserregendes Beispiel ist der Fall eines Robbie Williams Tickets, das ursprünglich 192,74 Euro kostete, aber über Ticketbande für 55,13 Euro angeboten wird, zusätzlich zu den anfallenden Gebühren. Etwa 40 Prozent der Ticketsuchaufträge von Ticketbande laufen über die Global Lifestyle GmbH, die in der Schweiz ansässig ist und in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ein Widerrufsrecht ausschließt, was rechtlich fragwürdig ist. Am 30. Januar 2025 wird gegen diese GmbH eine Unterlassungsklage verhandelt.
Tipps zum sicheren Ticketkauf
Die Verbraucherzentralen raten dringend davon ab, Tickets über nicht etablierte Plattformen zu kaufen. Stattdessen ist es sicherer, Karten direkt beim Veranstalter oder über renommierte Verkaufsstellen zu erwerben, um das Risiko gefälschter oder ungültiger Tickets zu vermeiden. Probleme bei Ticketlieferungen und unzureichende Informationen über Zusatzkosten sind häufige Beschwerdepunkte, die Verbraucher in ihrer Vorfreude auf Veranstaltungen frustrieren.
Zusätzlich zu den hohen Ticketpreisen erheben Online-Ticketbörsen wie Ticketbande meist auch Buchungs- und Abwicklungskosten sowie Umsatzsteuer. Oft erscheinen die Endpreise höher als der ursprünglich aufgedruckte Preis, da private Verkäufer beim Weiterverkauf verdienen. Seit einem Gesetz, das am 28. Mai 2022 in Kraft trat, sind Ticketplattformen verpflichtet, den ursprünglichen Ticketpreis zusammen mit dem verlangten Preis anzugeben.
Risiken bei Ticketbörsen
Betrug im Ticketverkauf kann verschiedene Formen annehmen, darunter der Verkauf von Tickets, ohne diese tatsächlich zu liefern, oder der Austausch gefälschter Tickets. Zwar ist der gewerbliche Weiterverkauf von Tickets in Deutschland erlaubt, jedoch ist der Automatismus, dass höhere Preise gleich Betrug bedeuten, nicht gegeben. Klare Informationen über die Identität von Händlern sind entscheidend, wozu auch jüngste Urteile fordern, dass Plattformen wie Viagogo transparent über die gewerblichen Verkäufer informieren.
Zusätzlich berichten viele Verbraucher über mangelhaften Kundenservice sowie Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme mit Anbietern, solange Tickets nicht wie versprochen geliefert werden. Viagogo und ähnliche Plattformen vermitteln zwischen privaten Verkäufern und Käufern, ohne verständlich zu machen, dass die Plattform selbst nicht der Verkäufer ist. Daher bleibt es für Verbraucher unerlässlich, genau über die Bedingungen und Möglichkeiten beim Ticketkauf informiert zu sein, um unerwartete Probleme zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass beim Ticketkauf über Plattformen wie Ticketbande Vorsicht geboten ist. Die Empfehlungen der Verbraucherzentralen sollten ernst genommen werden, um die eigene Kaufentscheidung zu sichern und unnötigen finanziellen Schaden zu vermeiden. Für detailliertere Informationen über Risiken und Handlungsoptionen im Online-Ticketverkauf können Verbraucher auf diese Artikel zurückgreifen: rbb24, EVZ und Verbraucherzentrale.