
In Deutschland ist der Genuss von Lagerfeuern, sei es im heimischen Garten oder beim Camping, nach wie vor ein beliebtes Freizeitvergnügen. Während die 50-minütige Lagerfeuer-Show von George Ford während der Feiertage an der Spitze der Netflix-Seriencharts 2023 stand, sollten Kaminbesitzer jedoch vorsichtig sein, was sie verbrennen. Das Verbrennen von Zeitungen, Verpackungskartons und anderen nicht zugelassenen Materialien ist nicht nur unhygienisch, sondern auch gesetzlich verboten und kann als Straftat gewertet werden, wie derwesten.de berichtet.
Diese Materialien enthalten schädliche Farbstoffe und Bindemittel, deren Verbrennung zur Freisetzung von gefährlichen Schadstoffen wie Schwermetallen, Dioxinen und Feinstaub führt. Ein feuchter Holzstamm im Ofen kann zu Rußablagerungen und sogar zu Schornsteinbränden führen. Gemäß der Bundesimmissionsschutzverordnung (§3 1. BImSchV) ist nur naturbelassenes, ausreichend getrocknetes und gespaltenes Holz als Brennmaterial erlaubt.
Strenge Strafen für Regelverstöße
Die Camelot von illegalen Abfallbeseitigungen durch das Verbrennen unerlaubter Materialien kann erheblich sein. In Deutschland drohen Geldbußen von bis zu 100.000 Euro, wie im § 69 KrWG festgelegt. Diese Maßnahmen dienen nicht nur dem Schutz der Umwelt, sondern auch der Gesundheit der Bevölkerung.
Ein Blick auf die Gesundheits- und Umweltfolgen zeigt, wie gravierend die Luftverschmutzung in Europa ist. Laut eea.europa.eu bleibt die Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Schätzungen zufolge waren im Jahr 2022 noch 239.000 Todesfälle in der EU auf Feinstaubbelastungen zurückzuführen, die über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lagen. Darüber hinaus starben 70.000 Menschen an Ozon und 48.000 an Stickstoffdioxid.
EU reagiert mit neuen Luftqualitätsvorschriften
Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, wurden neue EU-Luftqualitätsvorschriften im Dezember 2024 in Kraft gesetzt. Diese sehen vor, dass die Grenzwerte näher an die WHO-Normen herangeführt werden. Ein Ziel des Null-Schadstoff-Aktionsplans der EU ist es, die Zahl der durch Feinstaub verursachten Todesfälle bis zum Jahr 2030 um 55 % zu reduzieren.
Die neuen Vorschriften sind notwendig, da trotz eines Rückgangs der durch Feinstaub (PM2,5) verursachten Todesfälle um 45 % zwischen 2005 und 2022, in einigen Regionen weiterhin kritische Belastungsgrenzen überschritten werden. Beispielsweise waren im Jahr 2022 drei Viertel der Ökosysteme in der EU über der kritischen Belastungsgrenze für Eutrophierung.
Das Verbrennen von Ablagerungen und Schadstoffen hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und die Ökosysteme. Der wirtschaftliche Verlust aufgrund von Ozon wird auf mindestens 2 Milliarden Euro geschätzt, was die Notwendigkeit von nachhaltigen Lösungen unterstreicht.
In Anbetracht der ernsten Gesundheitsrisiken mahnen die neuen Vorschriften und Strafen zur Vorsicht. Kaminbesitzer sollten sich bewusst sein, dieses gefährliche Spiel nicht mit ihrer Gesundheit und der ihrer Umwelt zu riskieren.