
Am 21. März 2025 erlebte das legendäre San Siro, auch bekannt als Giuseppe-Meazza-Stadion, seinen letzten großen Auftritt. Das Stadion, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1926 eine eindrucksvolle Geschichte im Fußball erzählt, wurde von einer großen Menge gefeiert, während die Fußballspiele in der Arena zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Fans wurden. Hendrik Buchheister, Fußball-Chefreporter bei RND, verbrachte diesen denkwürdigen Abend beim Länderspiel zwischen Deutschland und Italien, das als schmerzhafter Abschied von einer der ehrwürdigsten Spielstätten im Fußball galt.
Das San Siro gilt als ein bemerkenswertes Bauwerk, das die Merkmale einer mittelalterlichen Burg mit den Funktionen einer modernen Sportarena verbindet. Die Innenräume sind von engen, verzweigten Gängen geprägt, die an ägyptische Pyramiden erinnern. Diese Konstruktion sorgt für eine besondere Atmosphäre, da die Ränge bei jubelnden Fans tatsächlich vibrieren. Dennoch ist der Zustand des Stadions ein Spiegelbild vergangener Jahrzehnte, mit offenen Kabeln und bröckelndem Beton. Einige Bereiche des Stadions sind mittlerweile aus Sicherheitsgründen gesperrt, was den historischen Wert noch verstärkt.
Ein Stadion mit Geschichte
Die Geschichte des San Siro begann unter der Ägide von Präsident Piero Pirelli, der den Bau im Jahr 1925 initiierte. Innerhalb von nur 13 Monaten, von August 1925 bis September 1926, entstand das Stadion, das von den Architekten Ulisse Stacchini und Alberto Cugini entworfen wurde. Mit einer ursprünglichen Kapazität von 35.000 Zuschauern war es von Anfang an als Fußballstadion ohne eine separate Leichtathletikbahn konzipiert. Dieser klare Fokus auf den Fußball führte dazu, dass das San Siro eine Heimat für die beiden Mailänder Klubs AC Milan und Inter Mailand wurde und zahlreiche nationale sowie internationale Titel sah.
Im Laufe der Jahrzehnte erlebte das Stadion bemerkenswerte Ereignisse, darunter das Halbfinale der Weltmeisterschaft 1934, bei dem Italien gegen Österreich gewann. Die Stadt Mailand erkannte den Wert des San Siro und kaufte es 1935, was zu ersten Erweiterungen führte. In den 1990er Jahren wurde das Stadion umfassend renoviert, um es für die Weltmeisterschaft 1990 fit zu machen, was die Kapazität auf 85.700 Zuschauer erhöhte. Diese Renovierungen beinhalteten unter anderem den Bau eines drittens Rings und komfortablere Sitzmöglichkeiten.
Die Zukunft des San Siro
Trotz seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit steht das San Siro nun vor einer unsicheren Zukunft. Die beiden Mailänder Fußballvereine planen, ein neues Stadion zu bauen, das moderne Annehmlichkeiten wie VIP-Logen und stabilere Tribünen bieten soll. Diese Entwicklungen fördern die Diskussion über die Stilllegung oder den Abriss der historischen Arena, die eine bedeutende Rolle in der Fußballgeschichte gespielt hat.
Das San Siro wird für immer als eine der ikonischsten und beeindruckendsten Spielstätten im Fußball in Erinnerung bleiben. Ein Feuerwerk, das nach dem letzten Spiel um Mitternacht detonierte, war ein passendes Symbol für den gebührenden Abschied von einem Stadion, das nicht nur architektonisch einzigartig ist, sondern auch tief in den Herzen von Fußballfans verankert ist. Der Abschied von dieser ehrwürdigen Stätte erinnert daran, wie wichtig Fußballstadien für die Kultur und das gemeinschaftliche Erlebnis des Sports sind.