
Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland einen signifikanten Anstieg der Abschiebungen, wie der Artikel von Unser Mitteleuropa berichtet. Genau 18.400 Menschen wurden aus dem Land ausgewiesen, was einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Während der ersten elf Monate des Jahres erfolgten 18.384 Abschiebungen, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilt.
Die aktuellen Zahlen spiegeln die Bemühungen der deutschen Regierung wider, insbesondere unter der Asyl- und Migrationspolitik von Innenministerin Nancy Faeser, die als wirksam beurteilt wird. Allerdings zeigt sich laut einem späteren Bericht der Tagesschau vom 5. November 2024, dass 62 Prozent der geplanten Rückführungen bis September 2024 gescheitert sind. Von 38.328 geplanten Abschiebungen konnten 23.610 nicht durchgeführt werden, was einer Quote von 61,6 Prozent entspricht.
Herausforderungen bei der Umsetzung der Abschiebungen
Die Herausforderungen bei den Abschiebungen sind vielfältig. Gründe wie das Untertauchen von Betroffenen, rechtliche Verbote durch Gerichte oder die Unmöglichkeit, Flüge durchzuführen, tragen zu den hohen Ausfällen bei. Dies wird auch in einem Bericht von Tagesschau verdeutlicht. Im Vergleich dazu lag die Quote für gescheiterte Abschiebungen im Jahr 2023 bei 65,6 Prozent, und 2022 betrug sie 64,3 Prozent.
Um der hohen Zahl der gescheiterten Abschiebungen zu begegnen, beschloss der Bundestag im Januar 2024 neue Regelungen. Diese umfassen die Ausweitung des Ausreisegewahrsams von 10 auf 28 Tage und ermächtigen die Polizei, auch andere Räumlichkeiten zur Aufgreifung von abzuschiebenden Personen zu durchsuchen. Zudem sind Nachtaktionen sowie nicht angekündigte Abschiebungen zulässig, mit der Ausnahme von Familien mit Kindern unter 12 Jahren.
Statistische Einordnung der Abschiebungen
Die Zahlen der letzten Jahre zeigen ebenfalls Trends in den Abschiebungen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 16.430 Menschen abgeschoben, verglichen mit 12.945 im Jahr 2022 und 11.982 im Jahr 2021. Die größten Herkunftsländer der Abgeschobenen im Jahr 2023 waren Georgien, Türkei, Afghanistan, Nordmazedonien und Albanien. Auch syrische und irakische Staatsangehörige wurden in diesem Jahr abgeschoben oder in andere EU-Staaten überstellt.
Jahr | Anzahl der Abschiebungen | Quote gescheiterter Abschiebungen (%) |
---|---|---|
2021 | 11.982 | 60,6 |
2022 | 12.945 | 64,3 |
2023 | 16.430 | 65,6 |
2024 (bis Nov.) | 18.384 | 61,6 |
Insbesondere die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg führten die meisten Abschiebungen durch. Die Welle der Rückführungen wird durch die jüngsten politischen Maßnahmen sowie durch die demografische Realität der migrationsbedingten Herausforderungen in Deutschland begleitet.
Zusammengefasst sind die steigenden Zahlen der Abschiebungen in Deutschland sowohl ein Zeichen für verstärkte staatliche Maßnahmen als auch ein Hinweis auf anhaltende Schwierigkeiten bei deren Umsetzung. Die Diskussion um die Asylpolitik, insbesondere in Bezug auf die hohen Quoten gescheiterter Abschiebungen, bleibt brisant, wie auch bpb.de feststellt. Die Bundesregierung sieht sich einer Herausforderung gegenüber, die zwischen humanitären Aspekten und nationalen Sicherheitsbedürfnissen balanciert werden muss.