
Am Samstag, dem 7. Februar 2025, fand in Pfullendorf eine Mahnwache gegen eine Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) statt. Organisiert von der Gruppierung „Omas gegen Rechts“, versammelten sich etwa 250 Teilnehmer vor der Stadthalle. Die Mahnwache war von 17:30 bis 19:00 Uhr genehmigt und verlief friedlich, auch dank des konstruktiven Austauschs zwischen Polizei und Organisatoren. Die Polizei war mit Dutzenden Beamten vor Ort, um die Veranstaltung zu überwachen.
Die Protestierenden zeigten Plakate mit provozierenden Slogans wie „Braune Kacke hatten wir schon!“ und „Keine Macht den Faschos!“. Es gab regelmäßige Sprechchöre, darunter lautstarke Rufe wie „Nazis raus“ sowie ein Pfeifkonzert, das speziell für die Besucher der AfD-Veranstaltung abgehalten wurde. Neben den Bürgern waren auch prominente Stimmen vor Ort, wie der evangelische Pfarrer Sebastian Degen und der SPD-Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch. Letzterer bekräftigte vehement seine Ablehnung der AfD und verlangte lautstark nach einer „Wand gegen Nazis“.
AfD-Veranstaltung und der Widerstand
Trotz des massiven Protests strömten die AfD-Anhänger zur Veranstaltung, die vom Kreisverband Sigmaringen organisiert wurde. Der Saal war für 470 Personen bestuhlt, doch nur etwa 350 Zuhörer waren erschienen. Peter Kohl von der AfD sprach von seiner Partei als „letzte konservative Kraft Deutschlands“, während der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Hörner den Wunsch äußerte, den alten Wohlstand zurückzuholen. Für viel Beifall sorgte Martin Hess, ein Bundestagsabgeordneter der AfD, mit seinen Äußerungen zur Migration.
Im Rahmen dieser entwickeln sich landesweit zahlreiche ähnliche Proteste. In Städten wie Düsseldorf organisieren die „Omas gegen Rechts“ Mahnwachen zur kommenden Bundestagswahl, um ein deutliches Zeichen gegen rechtsradikale Tendenzen zu setzen. Dies zeigt, dass die Bewegung nicht nur in Pfullendorf aktiv ist, sondern auch in größeren urbanen Zentren wie Düsseldorf, wo die Gruppe Pläne für weitere Veranstaltungen schmiedet, um gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden und ihre Stimme gegen rechtsextreme Gedanken zu erheben.
Breiter Widerstand gegen Rechts
Die Mahnwache in Pfullendorf ist Teil einer breiten Bewegung in Deutschland, in der Tausende von Menschen gegen die AfD und rechtsextreme Ideologien demonstrieren. So gingen beispielsweise in München rund 250.000 Menschen gegen Rechts auf die Theresienwiese, während in Nürnberg etwa 25.000 Teilnehmer an einer Kundgebung der Allianz gegen Rechtsextremismus teilnahmen. Auch in Bremen protestierten laut Polizei Zehntausende, Veranstalter sprachen von etwa 35.000 Teilnehmern. In Städten wie Hannover und Gießen zeigt sich der Widerstand ebenfalls stark, mit gleichen Zielen zur Förderung von Demokratie und Vielfalt.
Die Proteste, die unter anderem auch in Städten wie Paderborn und Kassel organisiert wurden, verdeutlichen den anhaltenden Unmut und die Entschlossenheit der Bürger, gegen rechtsextreme Strömungen vorzugehen. Hier ist die Rolle der „Omas gegen Rechts“ besonders hervorzuheben, da sie nicht nur in diesen größeren Städten aktiv sind, sondern auch bei kleineren Veranstaltungen viel Mobilisierungskraft zeigen.