
Ein 21-jähriger Marokkaner wurde vom Amtsgericht Ellwangen wegen versuchten schweren Wohnungseinbruchsdiebstahls und Diebstahls von Waffen verurteilt. Der Angeklagte war 2024 über die Balkanroute nach Deutschland gekommen. Er erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ohne Bewährung. Am 1. Oktober 2024 beging der Angeklagte zusammen mit einem Komplizen, der ebenfalls in einem Landesaufnahmeheim lebte, mehrere Einbruchsversuche in Ellwangen.
Nach drei gescheiterten Versuchen gelang es den beiden, in ein unverschlossenes Gartenhaus einzudringen und ein Gartenmesser zu stehlen. Anschließend drangen sie in den Keller eines Wohnhauses ein und entwendeten Spirituosen. Die Eigentümerin überraschte die Täter, als diese versuchten, mit dem Gartenmesser in ihre Wohnung einzudringen. Nach einem weiteren gescheiterten Einbruchsversuch in ein Autohaus wurde der Angeklagte schließlich von der Polizei gefasst. Sein Mittäter ist bis heute flüchtig.
Reue und berufliche Perspektiven
Der Angeklagte gestand die Taten und zeigte sich reuig. Er hat in Marokko neun Jahre Schule besucht und eine Lehre als Schneider absolviert. Zudem plante er, in Deutschland Koch zu lernen, während seine Familie weiterhin in Marokko lebt. Der Staatsanwalt hob die hohe kriminelle Energie des Angeklagten hervor und äußerte eine negative Sozialprognose. Das Gericht folgte dieser Sichtweise und verhängte die Freiheitsstrafe, die jedoch noch nicht rechtskräftig ist.
In einer breiteren Perspektive beleuchtet die Kriminalstatistik die Tatverdächtigen unter Migranten in Deutschland. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt fest, dass ein kleiner Teil der Migranten straffällig wird, jedoch insgesamt häufiger mit Straftaten auffällt als Nichtmigranten. Dies ist oft auf eine unterschiedliche Alters- und Geschlechtszusammensetzung sowie auf belastende Lebensumstände zurückzuführen.
Einbrüche im Ostalbkreis
Am vergangenen Wochenende kam es im Ostalbkreis zu sieben Einbrüchen, die Polizei in verschiedenen Städten wie Aalen, Essingen und Ellwangen meldete. So brachen Täter beispielsweise in der Straße Auf der Heide in Aalen über eine Balkontür ein und durchsuchten die Wohnung sowie die Kellerräume. In einem weiteren Fall in der Albuchstraße in Essingen erbeuteten sie einen vierstelligen Bargeldbetrag durch einen Einbruch über ein aufgehebeltes Kellerfenster.
Ellwangen selbst war Schauplatz eines Einbruchs im Wohngebiet nördlich der Pfahlheimer Straße, bei dem Bargeld und Schmuck im unteren fünfstelligen Bereich entwendet wurden. Diese Vorfälle zeigen die aktuelle Einbruchslage in der Region und führen zu einem Aufruf an die Anwohner, erhöhte Wachsamkeit zu zeigen und verdächtige Beobachtungen umgehend zu melden, so die örtliche Polizei.
Die Polizei hat derzeit keinen Zusammenhang zwischen den Einbruchsdelikten bestätigen können, die Ermittlungen laufen jedoch. Die jüngsten Vorfälle unterstreichen die issues der öffentlichen Sicherheit in den betroffenen Gebieten und die Notwendigkeit für die Behörden, gegen solche Kriminalität vorzugehen.