
Der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL) feiert im Jahr 2025 sein 20-jähriges Bestehen als UNESCO-Welterbe. Der Limes gilt als das größte archäologische Bodendenkmal Europas und erstreckt sich über 550 Kilometer, wovon 59,4 Kilometer durch den Ostalbkreis führen. Diese historische Grenze, die vom Rhein bei Rheinbrohl bis zur Donau nahe Eining verläuft, wurde von römischen Soldaten zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert errichtet und war ein zentraler Bestandteil zur Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs sowie zum Schutz fruchtbarer Gebiete. Laut der Schwäbischen Post ist der Limes vor allem durch seine circa 900 Wachtürme und 120 Kastellanlagen bekannt.
Katja Baumgärtner, eine ehrenamtliche Gästeführerin, plant zum Jubiläum eine Reihe von Vorträgen, Exkursionen und Führungen. Diese Veranstaltungen sollen nicht nur das Bewusstsein für den Limes schärfen, sondern auch die bedeutende Rolle dieser Befestigungsanlage im Römischen Reich hervorheben. Der Begriff „Limes“ leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet so viel wie Grenze oder Grenzwall. 2005 wurde der Limes offiziell in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, in Anerkennung seiner kulturellen und historischen Bedeutung.
Veranstaltungen zum Jubiläum
Das Jubiläum des Obergermanisch-Raetischen Limes wird mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert:
- Vortragsreihe in Schwäbisch Gmünd am 25. Februar, 24. März und 25. März.
- Führung ins Rotenbachtal am 1. März.
- „Ostalblimestag“ am Dalkinger Tor am 4. Mai.
- Jubiläumsfeier im Limesmuseum in Aalen am 1. Juni.
- Sonderausstellung über Römer und Germanen im Limesmuseum ab Oktober bis April 2026.
Neben dem ORL erstreckt sich der Limes durch 20 Landkreise und über 150 Kommunen, was ihn zu einem bedeutenden kulturhistorischen Erbe in Deutschland macht. Teile des Limes sind noch heute in ihrer originalen Form sichtbar und zeugen von den grandiosen Bauleistungen des Römischen Reiches, wie in der Frankentourismus beschrieben.
Die historische Bedeutung des Limes
Der Obergermanisch-Raetische Limes diente nicht nur zur militärischen Kontrolle, sondern auch als Grenze zwischen dem Römischen Reich und dem freien Germanien. Die Überreste bestehen aus Wachtürmen, Mauern und Palisaden, die in mehreren Phasen zwischen 100 n. Chr. und dem Ende des 2. Jahrhunderts erbaut wurden. Laut Informationen von UNESCO belegen die als Welterbe anerkannten Grenzen die Militärarchitektur und den Einfluss des Römischen Reiches auf die besetzten Gebiete.
Der ORL ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Ingenieursgeist und die strategische Planung der Römer. Mit rekonstruierten Bauwerken, wie dem Wachturm in Lorch und den Grundmauern eines römischen Bades in Buch, bietet der Limes den Besuchern sowohl bildenden als auch kulturellen Reichtum. Der Limespark Rainau stellt zudem eine weitere Attraktion dar, mit seinem elf Kilometer langen Rundweg, der durch römische Zeugnisse führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das 20-jährige Jubiläum des Obergermanisch-Raetischen Limes eine hervorragende Gelegenheit bietet, diese bedeutende Stätte des Weltkulturerbes zu entdecken und die Geschichte des Römischen Reiches sowie seiner Grenzen nachzuvollziehen.