
Abel Assefa H., ein 19-Jähriger aus Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, wird seit dem 3. März 2023 vermisst. Am besagten Tag verließ er plötzlich sein Wohnumfeld und kehrte seitdem nicht zurück. Trotz intensiver Suchmaßnahmen der Polizei blieben die Bemühungen bisher erfolglos. Die Behörden haben die Bevölkerung um Unterstützung bei der Suche nach dem jungen Mann gebeten, der als schlank und etwa 1,76 Meter groß beschrieben wird, mit kurzen schwarzen gelockten Haaren. Informationen zu seiner Kleidung am Tag seines Verschwindens sind nicht verfügbar. Hinweise zu seinem Verbleib können direkt beim Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld unter Tel. 03496/4260 oder per E-Mail an efst.prev-abi@polizei.sachsen-anhalt.de gemeldet werden, wie tag24.de berichtet.
Das Verschwinden von Abel ist nicht nur ein isolierter Vorfall. Jährlich werden in Deutschland über 100.000 Vermisstenanzeigen aufgegeben. Dabei handelt es sich oft um Personen, deren Aufenthaltsort unbekannt ist und bei denen eine Gefahr vermutet wird. Viele dieser Fälle lösen sich innerhalb weniger Tage auf, wenn die Betroffenen zurückkehren. Die Gründe für das Verschwinden reichen von familiären Problemen über psychische Erkrankungen bis hin zu Konflikten. 2023 wurden laut dem Bundeskriminalamt (BKA) rund 100.000 Vermisstenanzeigen aufgenommen, was ungefähr 300 neuen Fällen pro Tag entspricht.
Die Rolle des Bundeskriminalamts
Das BKA spielt eine zentrale Rolle in der Bearbeitung von Vermisstenfällen in Deutschland. Gegründet im Jahr 1951, ist die Vermisstenstelle des BKA für die Fahndung nach vermissten Personen und die Identifizierung hilfloser Personen zuständig. Eine Person gilt als vermisst, wenn sie unerklärlicherweise von ihrem Aufenthaltsort abwesend ist und eine Gefährdung angenommen wird. Besonders bei vermissten Minderjährigen wird von einer Gefahr ausgegangen, sodass sie in staatliche Obhut genommen werden, bis ihre Rückführung zu den Sorgeberechtigten gewährleistet ist, wie bka.de detailliert beschreibt.
Die örtlichen Polizeidienststellen sind für die unmittelbare Personensuche zuständig. Im Falle von akuten Gefahren werden groß angelegte Suchmaßnahmen eingeleitet. So können auch Partner wie die Bereitschaftspolizei sowie lokale Rettungsdienste eingebunden werden. Aktuell sind in der Datenbank INPOL, die beim BKA geführt wird, rund 9.420 Vermisstenfälle registriert.
Statistiken und Trends
Über zwei Drittel der vermissten Personen sind männlich, und Kinder sowie Jugendliche machen etwa die Hälfte der Vermisstenmeldungen aus. Die Aufklärungsquote dieser Fälle liegt bei etwa 97 %. Besonders bedenklich ist der Anstieg der vermissten Jugendlichen in den letzten Jahren, was oft auf soziale und familiäre Spannungen zurückzuführen ist. Im Jahr 2024 waren rund 80.800 Jugendliche als vermisst registriert, und etwa 4.300 dieser Fälle betrafen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, welche häufig aufgrund familiärer Konflikte oder des freiwilligen Verlassens von Unterkünften verschwinden, wie digitalswelt.de anmerkt.
Zudem hat die Globalisierung zur Zunahme internationaler Vermisstenfälle geführt. Oft spielen soziale Medien eine zwiespältige Rolle bei der Suche nach vermissten Personen, da sie sowohl helfen können, als auch gefährliche Kontakte fördern. Damit Angehörige effektiv handeln können, ist es entscheidend, die Polizei umgehend zu informieren und mit der Sammlung aller relevanter Informationen zu beginnen. Nach dem Auffinden einer vermissten Person ist eine psychologische Unterstützung für alle Beteiligten wichtig, um die oft traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.