
Im Freistaat Sachsen gab es im vergangenen Jahr bedeutende Entwicklungen im Rahmen der Polizeiausbildung und Bewerberauswahl. Sächsische Behörden haben über 500 Bewerber auf den Polizeidienst einer umfassenden Überprüfung unterzogen, die sich insbesondere auf die Haltung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung konzentrierte. Diese Informationen wurden von Innenminister Armin Schuster (CDU) auf eine Anfrage der Linken bekannt gegeben.
Von den mehr als 500 überprüften Aspiranten durchgefallen sind 15 angehende Polizisten, die nicht in den Dienst übernommen werden konnten. Dies belegt, dass die Überprüfungsverfahren in Sachsen ernst genommen werden und dass die Anforderungen an die Eignung für den Polizeidienst hoch sind. Die Informationen stammen direkt aus dem Sächsischen Innenministerium und zeigen, dass der Freistaat großen Wert auf die Integrität seiner zukünftigen Beamten legt.
Änderungen durch neue Gesetze
Ein neues Gesetz, das im Mai 2024 in Kraft trat, beinhaltet umfassende Regelungen zur Polizeiausbildung und Einstellung. Die genauen Details dieser Regelungen sind noch in der Ausarbeitung, werden jedoch in Zukunft einen Einfluss auf die Bewerberauswahl und die Ausbildungsinhalte haben.
Die Herausforderungen bei der Auswahl der Polizeibewerber sind nicht nur in Sachsen zu beobachten, sondern betreffen ganz Deutschland. Die Polizeiausbildung erfolgt bundesweit in Polizeischulen oder durch Polizeiverbände, und die Ausbildung variiert je nach Laufbahnziel. In Deutschland wird zwischen dem mittleren und dem gehobenen Polizeivollzugsdienst unterschieden, wobei die formalen Einstellungskriterien für beide Laufbahnen unterschiedlich sind.
Formale Anforderungen und Auswahlverfahren
Für den mittleren Dienst müssen Bewerber mindestens die Mittlere Reife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit qualifizierendem Hauptschulabschluss nachweisen. Für den gehobenen Dienst ist hingegen die Fachhochschulreife erforderlich. Neben diesen Bildungsanforderungen müssen die Bewerber die deutsche Staatsbürgerschaft oder eine EU-Staatsbürgerschaft besitzen, in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben und dürfen nicht vorbestraft sein.
Die Eignungsauswahl umfasst verschiedene Tests, darunter einen schriftlichen oder computergestützten Einstellungstest, einen Sporteignungstest sowie ein Vorstellungsgespräch. Im gehobenen Dienst kommt zudem ein Gruppengespräch oder Kurzreferat zum Tragen. Das Auswahlverfahren dauert in der Regel zwei bis vier Tage und schließt auch eine polizeiärztliche Untersuchung ein.
Dauer und Struktur der Ausbildung
Die Dauer der Polizeiausbildung variiert: Ein Studium dauert in der Regel drei Jahre, während die praktische Ausbildung normalerweise 2,5 Jahre in Anspruch nimmt. In einigen Bundesländern wird ausschließlich der gehobene Dienst ausgebildet, um Theorie und Praxis enger zu verknüpfen. Polizeivollzugsbeamte können zudem ein zweijähriges Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei absolvieren.
Die Ausbildung selbst verbindet theoretische und praktische Fächer und beinhaltet regelmäßige Wissensstandüberprüfungen, die in Abschlussprüfungen zur Ernennung zum Polizeimeister oder Polizeikommissar münden. Polizeischüler erhalten im Rahmen ihrer Ausbildung Unterbringung und in vielen Bundesländern zudem freie Heilfürsorge oder Beihilfe.
Mit diesen strengen Auswahlverfahren und Ausbildungsvorgaben wird sichergestellt, dass nur die geeignetsten und qualifiziertesten Bewerber in den Polizeidienst eintreten. Die aktuellen Entwicklungen in Sachsen zeigen, dass man auch dort auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung und eine solide Basis für zukünftige Polizeibeamte achtet.
Für weitere Informationen zu den Anforderungen und Strukturen der Polizeiausbildung in Deutschland, können die umfassenden Angaben auf Wikipedia und die detaillierte Analyse auf Bundestag.de nachgelesen werden.