
Am Donnerstagmittag kam es im Ortsteil Graue in Asendorf, Kreis Diepholz, zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem eine 86-jährige Autofahrerin und ihr 90-jähriger Beifahrer lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Das Fahrzeug der beiden Senioren prallte gegen zwei Bäume, wobei die genaue Unfallursache noch unbekannt ist. Umgehend wurden die Verletzten in nahegelegene Kliniken gebracht, während ein Rettungshubschrauber zum Einsatz gerufen wurde, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten, wie Weser-Kurier berichtet.
Die schweren Verletzungen der beiden Senioren werfen erneut Fragen zur Sicherheit älterer Verkehrsteilnehmer auf. Gemäß den Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind Autofahrer ab 65 Jahren häufig die Hauptverursacher von Verkehrsunfällen mit Personenschäden. Im Jahr 2022 trugen 68,7 Prozent dieser Altersgruppe die Hauptschuld an Unfällen, während es bei den über 75-Jährigen sogar 76,6 Prozent waren. Zum Vergleich: Bei den unter 65-Jährigen lag dieser Wert nur bei 55,2 Prozent.
Unfallursachen und Unfallstatistik
Die Unfallstatistiken zeigen, dass ältere Fahrer tendenziell häufiger Vorfahrt missachten und Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren machen. So war dies bei 22,3 Prozent der älteren Fahrer der Fall, während nur 19,2 Prozent der jüngeren Fahrer ähnliche Fehler begingen. Zudem hielten ältere Autofahrer seltener den erforderlichen Abstand ein. Trotz dieser Risiken zeigt sich jedoch, dass ältere Menschen insgesamt seltener in Verkehrsunfälle verwickelt sind. Im Jahr 2022 waren nur 77.700 Personen ab 65 Jahren an Unfällen beteiligt.
Dies steht im Zusammenhang mit der geringeren Teilnahme älterer Menschen am Straßenverkehr. Laut den Daten sind sie deutlich weniger in Unfälle involviert, was teilweise auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass einige ältere Fahrer auf das Autofahren verzichten oder weniger häufig ein Fahrzeug nutzen. Dennoch müssen die Herausforderungen, die mit dem Fahren in fortgeschrittenem Alter verbunden sind, nicht ignoriert werden. Dies wird durch die besonders hohen Anteile an schweren Verletzungen und Todesfällen unter älteren Verkehrsteilnehmern deutlich.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Während Senioren 14,5 Prozent aller verunglückten Personen ausmachten, stellten sie 36,7 Prozent der Verkehrstoten. Dies verdeutlicht die Gefahren, denen sie im Straßenverkehr ausgesetzt sind. Die Wahrscheinlichkeit, einen Verkehrsunfall nicht zu überleben, ist bei über 65-Jährigen mit 1,9 Prozent deutlich höher als bei unter 65-Jährigen, wo der Wert bei 0,6 Prozent liegt, wie die Statistiken des Statistischen Bundesamtes belegen.
Mit zunehmendem Alter nimmt somit das Risiko von schwerwiegenden Verkehrsunfällen zu, während gleichzeitig die Anzahl der verunglückten älteren Menschen im Vergleich zu ihren jüngeren Pendants niedriger bleibt. Die Herausforderungen und Risiken, die mit dem Autofahren im Alter einhergehen, bleiben ein relevantes Thema in der Verkehrssicherheitsdebatte.