
In Kalifornien sind nach zwei Wochen der relativen Ruhe neue Waldbrände ausgebrochen, die eine alarmierende Dimension annehmen und die Region um Los Angeles in Atem halten. Diese Brände werden als eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Bundesstaates beschrieben. Berichten von Tagesspiegel zufolge brach das „Hughes“-Feuer am Mittwoch (Ortszeit) 70 Kilometer nördlich von Los Angeles aus und breitet sich rasant über eine Fläche von bereits 41 Quadratkilometern aus.
Bisher sind mindestens 28 Menschen bei den Bränden ums Leben gekommen und zehntausende Einwohner mussten ihre Häuser verlassen. Über 100.000 Menschen sind betroffen, was zu massiven Evakuierungen führte. Im Nobelviertel Bel Air konnte das Feuer vorerst gestoppt werden, dennoch bleiben viele Gebiete unter akutem Gefahrenstatus. Feuerwehrleute berichten von Fortschritten bei anderen Bränden: Das „Eaton“-Feuer ist mittlerweile zu 95 Prozent, das „Palisades“-Feuer zu 70 Prozent unter Kontrolle.
Politische Kontroversen und Falschinformationen
Die Situation ist nicht nur durch die Naturkatastrophe angespannt, sondern auch durch politische Äußerungen, insbesondere von Donald Trump. In einem TV-Interview drohte er, Hilfen aus Washington zu streichen, und kritisierte das Wassermanagement des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom. Trump machte einen Zusammenhang zwischen den Bränden und der Wasserversorgung und behauptete, dass Newsom Wasserflüsse zum Schutz von Fischbeständen blockiert habe. Diese Aussagen wurden jedoch von Experten als fehlerhaft zurückgewiesen, da Berichte über trockene Hydranten die Löscharbeiten erschwerten. Zudem wird auf die Tatsache hingewiesen, dass die meisten Stauseen in Kalifornien zur Zeit über ihren historischen Durchschnittsniveaus liegen Tagesschau.
Die Debatte über die Wasserbewirtschaftung wird durch das Versagen der Feuerwehrführungen in den sozialen Medien zusätzlich angeheizt. Falschinformationen, einschließlich der Behauptung, dass keine Löschflugzeuge im Einsatz seien, haben sich in sozialen Medien verbreitet. In Wirklichkeit wurden diese aufgrund starker Winde temporär nicht eingesetzt.
Brandschäden und Evakuierungen
Die Auswirkungen der Brände sind katastrophal: Bisher wurden über 18.000 Gebäude zerstört, darunter etwa 1.000 in den Pacific Palisades. Die geschätzten Schäden belaufen sich auf 57 Milliarden Dollar. In der Region haben die Feuer bereits eine Fläche von etwa 116 Quadratkilometern verwüstet, was ungefähr der Größe von San Francisco entspricht. Im Viertel Pacific Palisades allein sind rund 6.900 Hektar verbrannt, wobei die Brandherde in einigen Gebieten noch nicht eingedämmt werden konnten Tagesschau.
Die Feuerwehr mobilisierte über 7.500 Einsatzkräfte zur Bekämpfung der Brände. Trotz der anhaltend schwierigen Bedingungen verbessert sich die Lage allmählich. In den Hollywood Hills wurde eine erste vorsichtige Entwarnung für das „Sunset Fire“ gegeben, da es sich auf eine begrenzte Fläche beschränkt hat und die Evakuierungsanordnungen in diesem Bereich aufgehoben wurden.
Die Herausforderung bleibt jedoch groß: Meteorologen warnen vor Regen, der zwar dringend benötigt wird, jedoch auch Erdrutsche und Überschwemmungen nach den Bränden zur Folge haben könnte. Die Gefahr ist noch lange nicht gebannt, und die betroffenen Gemeinden stehen vor der Aufgabe, sich nicht nur von den aktuellen Zerstörungen zu erholen, sondern auch gegen künftige Katastrophen gewappnet zu sein.
Eingehende Benefizkonzerte mit namhaften Künstlern wie Billie Eilish und Lady Gaga zeigen die Unterstützung für die Brandopfer. Die Ticketpreise begannen bei 99 Dollar, wobei die Einnahmen den Opfern und dem Wiederaufbau der beschädigten Infrastruktur zugutekommen sollen.