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Tödlicher Sturz: 74-Jähriger verunglückt in Güllegrube in Eggelsberg

Ein tragischer Vorfall ereignete sich in Eggelsberg, als ein 74-Jähriger bei Arbeiten in einer Güllegrube tödlich verunglückte. Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit Gülle sind dringend notwendig.

Ein tragischer Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Freitag in der Güllegrube eines 74-Jährigen in Eggelsberg, Bezirk Braunau. Der Mann verunglückte während Arbeiten an einer Tauchpumpe, als er sich über die Öffnung beugte. Vermutlich verlor er das Gleichgewicht und stürzte kopfüber in die gefährliche Grube, aus der er sich nicht mehr befreien konnte. Erst am Freitagmorgen gegen 9.30 Uhr entdeckte seine Ehefrau den Mann und alarmierte einen Nachbarn, der die Freiwillige Feuerwehr Eggelsberg verständigte. Trotz der schnellen Reaktion der Einsatzkräfte, die mit 14 Personen vor Ort waren, konnte der Notarzt nur noch den Tod des Mannes feststellen. Diese traurige Nachricht wirft ein Licht auf die Gefahren, die mit dem Umgang von Gülle und den dazugehörigen Tätigkeiten verbunden sind.

Die Umgang mit Gülle birgt erhebliche Risiken. Laut der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) verlor im Jahr 2024 jeder dritte Mensch beim Umgang mit Gülle sein Leben. Jährlich ereignen sich rund 33.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft, wovon etwa 163 Unfälle in Zusammenhang mit Gülle stehen. Durchschnittlich enden zwei von diesen Unfällen tödlich. Solche Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und sich über die Gefahren im Klaren zu sein.

Die Gefahren von Güllegasen

Besonders gefährlich sind die Gase, die in Güllegruben entstehen, darunter Schwefelwasserstoff, Kohlenstoffdioxid, Methan und Ammoniak. Diese Gase können in höheren Konzentrationen nicht mehr wahrgenommen werden, was schnell zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand führen kann. Methan bildet sogar in Verbindung mit Sauerstoff ein explosives Gemisch. Umso wichtiger ist es, beim Einstieg in Güllegruben strenge Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Dazu gehört, Gülle vor dem Einstieg vollständig zu entleeren, Anlagenbauteile wie Rührwerke abzuschalten und zu sichern sowie für eine ausreichende Atemluft zu sorgen.

Die SVLFG empfiehlt, den Einstieg in Güllanlagen nur mit einem Rettungsgurt und der Sicherheit von mindestens zwei Personen durchzuführen. Im unglücklichen Fall eines Vorfalls sollte schnell reagiert werden: Notruf 112 absetzen, einen luftigen Raum schaffen und sofortige Rettungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der eigenen Sicherheit einleiten. Eine regelmäßige Schulung der Mitarbeiter über die Gefahren und die korrekten Vorgehensweisen ist unerlässlich. Außerdem sollten alle raucherzeugenden Tätigkeiten in der Nähe von Gülleanlagen strikt vermieden werden.

Die Tragödie in Eggelsberg macht auf die Risiken aufmerksam, die bei der Landwirtschaft und dem Umgang mit Gülle bestehen. Die Aufklärung über diese Gefahren ist entscheidend. Genauere Informationen und Sicherheitsvorkehrungen können in der Broschüre „B25 Flüssigmist“ der SVLFG nachgelesen werden. Dies zeigt nicht nur die notwendige Sensibilisierung, sondern auch die Verantwortung, die jeder Landwirt für seine eigene Sicherheit und die seiner Mitarbeiter übernehmen muss.

Der Verlust eines Lebens in solch einem schweren Unfall sollte als Mahnung zur Wachsamkeit im Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten und den damit verbundenen Gefahren dienen. Die Aufklärung und Schulung müssen weiterhin eine Priorität in der Landwirtschaft haben, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.

Für weitere Informationen über die Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit Gülle verweisen wir auf die Berichterstattung von pn.de, svlfg.de und agrarwelt.com.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.svlfg.de
Referenz 3
www.agrarwelt.com
Quellen gesamt
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