
In der Nacht auf Samstag kam es in Sulz am Neckar zu einem großangelegten Feuerwehreinsatz, der durch den Verdacht eines absichtlich gelegten Brandes ausgelöst wurde. Laut Angaben der Schwäbischen wurde gegen 2 Uhr das Feuerwehr- und Rettungsdienstpersonal alarmiert. Ein Gebäude, gelegen zwischen der ehemaligen B 14 und der Bahnstrecke Stuttgart-Singen, stand in Flammen, was zu Straßensperrungen und einer vorübergehenden Einstellung des Bahnverkehrs auf der Gäubahn führte.
Die Einsatzkräfte mussten sich auf eine äußerst komplexe Situation einstellen. Bereits zu Beginn der Löscharbeiten berichteten die Schwarzälder Bote von einer schwer verletzten Frau, die sich rechtzeitig in ein Nachbarhaus retten konnte. Diese Frau wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, um ihre schweren Verletzungen zu behandeln.
Brandursache und Verdächtiger
Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus. Ein 41-Jähriger, der im Verdacht steht, für den Brand verantwortlich zu sein, wurde festgenommen. Vor dem Brand gab es einen Streit, bei dem die verletzte Seniorin betroffen war. Die Kriminalpolizei Rottweil, zusammen mit der Staatsanwaltschaft Rottweil, hat die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts übernommen.
Es gibt Vermutungen, dass das Gebäude möglicherweise mit Benzin in Brand gesetzt wurde, doch dies ist bisher nicht offiziell bestätigt. Während des Einsatzes meldete sich zudem eine weitere Person als vermisst, was die Lage komplizierte und zusätzliche Maßnahmen erforderte, wie den Einsatz eines Polizeihubschraubers.
Einsatzkräfte und Herausforderungen
Insgesamt waren über 90 Einsatzkräfte der Feuerwehr und mehr als 25 Fahrzeuge im Einsatz, geleitet von Stadtbrandmeister Florian Karl. Die Feuerwehr versuchte, durch das Dach in das obere Stockwerk des brennenden Hauses zu gelangen, da eine Treppe unbenutzbar war. Dabei kamen Kettensägen zum Einsatz, um den Dachstuhl zu öffnen und Zugang zu schaffen.
Das Deutsche Rote Kreuz war mit etwa 15 Helfern vor Ort, einer dieser Helfer musste aufgrund von Kreislaufbeschwerden behandelt werden. Der gesamte Einsatz dauerte mehrere Stunden, und gegen 9 Uhr konnte der Bahnverkehr wieder aufgenommen werden, nachdem eine Wasserversorgung vom Neckar über die Gleise aufgebaut werden musste, was die Sperrung der Gäubahnstrecke erforderlich machte.
Diese Vorfälle werfen auch ein Licht auf die allgemeine Brandstatistik, die in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen hat. Laut dem Bericht № 29 des CTIF sind solche Einsätze nicht nur hierzulande, sondern auch international ein ernstzunehmendes Problem. Der Bericht analysiert die Ursachen von Bränden und deren Folgen in 55 Ländern, was das Verständnis für die Brandrisiken und die Notwendigkeit für umfassende Sicherheitsmaßnahmen vertieft.