
Am Donnerstag, dem 6. Februar 2025, wurde die griechische Insel Santorini von zahlreichen kleinen Erdbeben erschüttert. Seismologen warnen vor einem möglichen Hauptbeben mit einer Stärke von 6 oder mehr. In Reaktion auf die besorgniserregende Situation hat die griechische Regierung den Notstand für die Insel ausgerufen, was es den Behörden ermöglicht, unbürokratisch Maßnahmen zur Räumung und Unterstützung der Bevölkerung zu ergreifen. Die entsprechende Verfügung wurde online vom Bürgerschutzministerium veröffentlicht, um Transparenz zu schaffen und die Bewohner zu informieren.
Bereits am 2. Februar ereigneten sich Erdstöße mit einer Magnitude von bis zu 4,5, und in den Tagen zuvor wurden mehr als 200 Erschütterungen registriert. Laut der griechischen Behörde zum Schutz vor Erdbeben bleibt die Möglichkeit eines stärkeren Bebens bestehen, was zu weiteren Schäden führen könnte. Die Erschütterungen haben bereits die Anwohner verängstigt, viele von ihnen haben die Insel aus Angst vor einer noch schwereren Naturkatastrophe verlassen. Besonders Frauen, Kinder und ältere Menschen sind von der Evakuierung betroffen.
Sicherheitsmaßnahmen und schulische Vorkehrungen
In den letzten Tagen wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen implementiert. Schulen wurden bis Montag geschlossen, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten. Die Menschen werden dazu angehalten, Küstenabschnitte zu meiden und sich von bestimmten gefährdeten Gebieten, wie dem Alten Hafen von Fira und Ammoudi im Norden, fernzuhalten. „Die Gefahr von Erdrutschen in Richtung Caldera ist ein ernstes Anliegen“, betont das Zivilschutzministerium.
Das griechische Militär hat bereits Feldküchen eingerichtet, um Bürger und Rettungskräfte im Ernstfall zu versorgen. Zelte wurden in einem Freiluftstadion aufgestellt, auch die Polizei und Feuerwehr sind in ständiger Alarmbereitschaft. Spezielle Katastrophenschutz-Einheiten, ausgestattet mit Spürhunden, sind bereit für den Einsatz, sollten größere Evakuierungsmaßnahmen erforderlich werden.
Pandemie der Ängste und Vorbereitungen
Viele der verbleibenden Einwohner fürchten Plünderungen und treffen Vorsichtsmaßnahmen, um ihr Eigentum zu schützen. Ältere und jüngere Einheimische patrouillieren durch die Ortschaften, um die Sicherheit zu gewährleisten. „Das letzte Erdbeben der Stärke 4,6 wurde am Sonntagnachmittag aufgezeichnet, und es folgten Dutzende von Erschütterungen mit Magnituden über 3“, heißt es von seismologischer Seite. Die Trauer um die potenziellen Schäden schwebt über der Bevölkerung, welche die Gegebenheiten im Alltag nun neu bewerten muss.
Experten haben festgestellt, dass die erhöhte seismische Aktivität nicht mit vulkanischer Aktivität zusammenhängt, die in der Vergangenheit die Region geprägt hat. Santorini, bekannt durch ihre spektakuläre Landschaft und als beliebtes Touristenziel, wird jährlich von etwa drei Millionen Menschen besucht. Die letzte bedeutende Vulkaneruption fand 1950 statt, und die Geschichte der Insel ist stark von einem der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte geprägt, der die Insel um 1600 v. Chr. formte.
Die Inselgemeinde und die Regierung bereiten sich auf das Unvorhersehbare vor und warten angespannt darauf, was die kommenden Tage bringen werden. Die Vorbereitungen sind im vollen Gang, und die Bevölkerung hofft auf die bestmögliche Sicherheit in dieser besorgniserregenden Zeit.
Für weitere Informationen über die aktuelle Situation in Santorini und die anhaltenden Erdbebenaktivitäten siehe ln-online, tagesschau, und news.sky.