
In Los Angeles, Kalifornien, wurden die Bürger mit verheerenden Waldbränden konfrontiert, die seit Dienstag über 10.000 Gebäude ein Raub der Flammen werden ließen. Mit über 14.500 Hektar verbrannter Fläche ist die Situation beispiellos und hat die Behörden zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Der Bezirkssheriff Robert Luna hat das Betreten der betroffenen Gebiete untersagt. Bei Verstößen drohen Verhaftungen. Um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, gilt eine Ausgangssperre von 18 Uhr bis 6 Uhr.
Die enormen Brände, die durch starke Winde und anhaltende Trockenheit angefacht wurden, haben mehr als 180.000 Menschen zur Evakuierung gezwungen. Auch viele prominente Persönlichkeiten der Stadt sind betroffen. Präsident Joe Biden hat die Lage als „Kriegsschauplatz“ bezeichnet und verwies auf die Plünderungen, die in der Chaoszeit zunehmen. Mindestens 20 mutmaßliche Plünderer wurden festgenommen, während andere Einwohner, wie der Bürger Nicholas Norman, ihre Wohnungen selbst bewachen.
Ursachen der Brände
Die aktuellen Waldbrände stehen im Kontext des Klimawandels, der die Bedingungen in Kalifornien erheblich verändert hat. Diese extremen Wetterereignisse, wie sie auch in einer Analyse von ZDF betont werden, sind häufig Ergebnis der globalen Erderwärmung. Der Klimawandel hat die Intensität und Häufigkeit von Bränden in den letzten zwei Jahrzehnten erhöht, was durch den Anstieg temperaturbedingter, extrem heißer Jahre, wie dem Rekordjahr 2024, deutlich wird.
Die trockenen Bedingungen, die diese Brände begünstigen, haben auch in der jüngsten Studie der taz ihren Niederschlag gefunden. Diese zeigt auf, dass Waldbrände für 60 Prozent höhere Kohlenstoffemissionen verantwortlich sind, wobei die Emissionen vor allem aus borealen Wäldern stammen. Neben der Zunahme von Brandereignissen wird auch klar, dass die Wälder insgesamt weniger Kohlenstoff speichern, was die Problematik verschärft.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Die Folgen der Brände sind gravierend. Schulen mussten schließen, Hunderttausende waren von Stromausfällen betroffen, und zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt. Der kalifornische Generalstaatsanwalt hat eindringlich vor Wucherpreisen und Betrug in dieser Krisensituation gewarnt, während die Behörden aktiv Nachforschungen zu Betrügern anstellen, die sich als wohltätige Organisationen ausgeben.
Die Feuerwehr kämpft weiterhin gegen fünf große Brände, während die Ausbreitung zwar verlangsamt, jedoch nicht eingedämmt werden konnte. Nur ein Bruchteil der Feuerfront ist kontrolliert: in Pacific Palisades sind es 8 Prozent, und in Altadena 3 Prozent. Mehr als 100 Quadratkilometer rund um Los Angeles sind zum Opfer der Flammen geworden.
Ausblick und Forderungen
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Waldbrandsaison aufgrund des Klimawandels länger und intensiver wird. Dies erfordert eine Anpassung im Umgang mit Waldbränden. Die vorliegende Studie schlägt vor, dass die Emissionen aus Waldbränden als menschengemacht klassifiziert werden sollten, da der Mensch es ist, der diese verheerenden Umweltbedingungen verstärkt.
Die kombinierte Erkenntnis aus den aktuellen Ereignissen und der Forschung legt nahe, dass die Strategien zur Brandbekämpfung sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf Notfallmanagement und Prävention grundlegend überdacht werden müssen. Um künftige Katastrophen dieser Art zu vermeiden, ist ein umfassendes Handeln auf politischer und gesellschaftlicher Ebene unerlässlich.