
Am 1. März 2025 hat das Landratsamt ein Krisentreffen einberufen, um auf die anhaltenden Probleme in einer Flüchtlingsunterkunft zu reagieren. In den letzten Wochen gab es eine Serie von Vorfällen, die zu einem strikteren Umgang mit Regelverstößen führten. Die neue Vorgehensweise umfasst Aufklärung, Kontrollen und gegebenenfalls Sanktionen, wobei Bußgelder bei Missachtung drohen. Regelmäßige Belehrungen werden in Kooperation mit Sozialarbeitern durchgeführt, um die Bewohner besser über das richtige Verhalten zu informieren.
Besonders problematisch war die Zunahme von Fehlalarmen, die durch einen einzelnen Bewohner verursacht wurden, der bereits mehrfach gegen die Hausordnung verstoßen hat. Nach einem ernsten Vorfall, der im Januar durch das Rauchen im Gebäude ausgelöst wurde, wurde dieser Bewohner in eine andere Gemeinschaftsunterkunft für problematische Asylbewerber verlegt und sieht sich nun Bußgeldverfahren gegenüber. Susanne Reich, die Vize-Landrätin, äußerte sich optimistisch und betonte ihre Bereitschaft, gegebenenfalls weitere Lösungen zu finden, sollte die Situation nicht vorankommen.
Fehlalarme und Feuerwehrreaktionen
Die Lage rund um die Flüchtlingsunterkunft ist angespannt, insbesondere für die freiwillige Feuerwehr. Feuerwehr-Chef Daniel Thomas berichtete über Bedenken, dass die Kollegen möglicherweise nicht ausreichend ernsthaft auf Einsätze zur Flüchtlingsunterkunft reagieren, da Fehlalarme häufig auftreten. „Unsere Feuerwehr ist freiwillig, ich kann meine Kameraden nicht zwingen“, verdeutlichte Thomas. Regelmäßige Alarmierungen wurden an mehreren Tagen im Januar von einer unbekannten Person mutwillig ausgelöst, was für Verwirrung und Frustration sorgte.
Die Löschzüge der Feuerwehr Borgentreich hatten Alarmierungen am 19., 20., 22. und 23. Januar. Udo Hillebrand, stellvertretender Wehrführer, bestätigte, dass solche Vorfälle immer wieder vorkommen, jedoch in letzter Zeit weniger häufig waren. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und die Feuerwehr hofft, dass die Maßnahmen des Landratsamtes bald Wirkung zeigen.
Brandschutz und Sicherheit
Angesichts der erhöhten Brandgefahr, die bei der Nutzung von Flüchtlingsunterkünften besteht, fordern Experten dringend Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes. Der Deutsche Feuerwehrverband hebt hervor, dass die Installation von Brandmeldeanlagen und Rauchmeldern in allen Beherbergungsräumen unerlässlich ist. In vielen Flüchtlingsunterkünften, die oft unter Zeitdruck improvisiert errichtet werden, besteht ein hohes Risiko für sicherheitsrelevante Vorfälle.
Brandschutzexperten warnen, dass Rankings bezüglich baulicher Sicherheit nicht ausreichen. Eine umfassende Notbeleuchtung in Hallenunterkünften sowie Brandschutztüren der Klasse T30RS für Treppenhäuser sind notwendig, um das Risiko von Bränden und Notfallsituationen zu minimieren. Die Überwachung und Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen obliegt den jeweiligen Landesbehörden und hängt stark von der Bausubstanz der Gebäude ab.
Gemeinsam mit den Anstrengungen des Landratsamtes und der Feuerwehr müssen neue Initiativen zur Sicherheit und Aufklärung der Bewohner ergriffen werden, um weitere Alarmierungen und gefährliche Situationen zu vermeiden. Die Behörden sind sich der Situation bewusst und arbeiten an Lösungen, die sowohl die Sicherheit der Flüchtlinge als auch die der Einsatzkräfte in den Vordergrund stellen.