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Kachelmann vs. Neubauer: Klimawandel oder Brandstiftung in Kalifornien?

Umweltaktivistin Luisa Neubauer sieht einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Waldbränden in Kalifornien. Wetterexperte Jörg Kachelmann widerspricht und kritisiert diese Sichtweise vehement.

Am 11. Januar 2025 kommt es zu einer kontroversen Diskussion über die Rolle des Klimawandels bei den verheerenden Waldbränden in Kalifornien. Die Umweltaktivistin Luisa Neubauer sieht einen direkten Zusammenhang zwischen den Bränden und den Auswirkungen des Klimawandels, ein Standpunkt, den der bekannte Wetterexperte Jörg Kachelmann vehement in Frage stellt. Auf der Plattform X kritisiert Kachelmann Neubauers Position und bezeichnet die Waldbrände als ungeeignetes Symbol für die Klimakrise, da die Ursachen nicht primär im Klimawandel, sondern häufig in Brandstiftungen zu finden seien. Dieser Meinung schließt sich auch der Klima- und Umweltwissenschaftler Theo Keeping an, der einen indirekten Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und den Bränden sieht.

Kachelmann erklärt, dass die Dürre in Kalifornien nicht außergewöhnlich sei. Vielmehr spiele das Santa-Ana-Phänomen, das heiße, trockene Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h in die Region bringt, eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Brände. Zudem weist er darauf hin, dass die meisten abgebrannten Häuser nicht im Wald standen und die Feuer vor allem durch Brandstiftung oder Funkenflug ausgelöst wurden. Die Feuerwehr von Los Angeles macht indes die Stadtverwaltung für die unzureichende Brandbekämpfung verantwortlich. Kristin Crowley, Leiterin der Feuerwehr, hat die Kürzung der Haushaltsmittel um 17 Millionen Dollar kritisiert, die sich negativ auf die Fähigkeit zur Brandbekämpfung ausgewirkt hat.

Die Realität der Waldbrände in Kalifornien

Die Brandgefahr bleibt in Kalifornien weiterhin hoch, besonders aufgrund der geringen Niederschläge und der anhaltend niedrigen Luftfeuchtigkeit. Dieses Phänomen hat die Vegetation brandanfälliger gemacht, was durch die extremen Wetterbedingungen in der Region verstärkt wird. Laut Berichten haben Wissenschaftler schon 2022 von einem exponentiellen Anstieg der Waldbrände gesprochen, was teilweise auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen ist. Für Januar sind Brandereignisse in Kalifornien ungewöhnlich, da die traditionelle Dürrezeit von Mai bis September reicht und die Regenzeit von Oktober bis April dauert. Seit mindestens acht Monaten hat es im Süden Kaliforniens, einschließlich Los Angeles, kaum geregnet, was die Gefahren durch rudimentäre Vegetation und die Santa-Ana-Winde erheblich verstärkt.

Ebenfalls berichtet die Feuerwehr von Altadena, dass aktuelle Brände, wie das Eaton-Feuer, aggressiv bekämpft werden müssen. Der Feuerwehrsprecher David Acuna äußert, dass es normalerweise im Januar weniger Einsätze gibt, was die besorgniserregende Natur der gegenwärtigen Situation unterstreicht.

Klimawandel und Waldbrandaktivitäten

Die Befürchtungen über zukünftige Waldbrandaktivitäten in Kalifornien sind ebenfalls alarmierend. Der Klimawandel hat einen maßgeblichen Anteil von etwa 75 % an der Zunahme der Trockenheit des Brennmaterials. Höhere Temperaturen und längere Wachstumszeiten führen zu einer Zunahme des potenziellen Brennmaterials. Wissenschaftler der University of California analysieren derzeit, wie klimatische Extreme große Flächenbrände begünstigen.

Die letzten Jahre haben durch Wechsel von extrahohen Niederschlagsmengen, gefolgt von rekordheißen Sommern und anhaltenden Dürreperioden, die Komplexität und Tragweite der Waldbrandproblematik in Kalifornien verdeutlicht. Das Beispiel der Dürre von 2012 bis 2016 zeigt, dass extrem niedrige Niederschläge in Verbindung mit hohen Temperaturen und starken Winden katastrophale Folgen nach sich ziehen können.

Die Debatten über die Ursachen und die Verantwortung der verschiedenen Akteure werden anhalten, während Kalifornien weiterhin mit den verheerenden Folgen dieser Brände kämpft.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
weather.com
Referenz 3
wiki.bildungsserver.de
Quellen gesamt
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