
In Los Angeles tobt zurzeit eine der verheerendsten Feuerkatastrophen in der Geschichte der Region. Die Brände, die seit Anfang Januar wüten, haben bereits über 23.000 Acres Land in den Pacific Palisades und mehr als 14.100 Acres im Norden Los Angeles County in Flammen aufgehen lassen. Schätzungsweise 200.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Situation wird durch extreme Wetterbedingungen, einschließlich erdrückender Winde von bis zu 110 km/h, zusätzlich verschärft. Laut FAZ hat das Palisades-Feuer mindestens 5000 Gebäude zerstört, während das Eaton-Feuer erst zu einem Drittel eingedämmt ist.
Die Feuerwehr hat große Mühe, die Brandherde unter Kontrolle zu bringen. Dies wird als „incredibly challenging and volatile“ beschrieben, da die Böden seit mindestens acht Monaten kaum Niederschlag erhalten haben. Die trockene Vegetation und die starken Santa-Ana-Winde haben die Ausbreitung der Flammen begünstigt, was zu fast vollständiger Zerstörung in betroffenen Gebieten führt. „Eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen“ ist eingetreten, so die Feuerwehr, die über 7.500 Einsatzkräfte mobilisiert hat, um die Brände zu bekämpfen. Unter diesen Bedingungen haben die Evakuierungen auch prominente Namen betroffen, da das Haus von Vizepräsidentin Kamala Harris unter den Evakuierungsanordnungen fiel.
Zahl der Opfer und evakuierte Personen
Die Zahl der bestätigten Todesfälle beträgt mittlerweile 25, dabei sind 17 Menschen im Eaton-Feuer ums Leben gekommen. Etwa 30 Personen gelten weiterhin als vermisst. Vor dem Hintergrund dieser Tragödie brachte die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, den Schutz von Leben als oberste Priorität zum Ausdruck. Such- und Bergungsmannschaften arbeiten durch die Brandgebiete, um mögliche Überlebende zu finden. Auch die Polizei meldet seit Dienstag in gefährdeten Zonen mindestens 20 Festnahmen wegen Plünderungen.
Politische und rechtliche Reaktionen
Im Rahmen der Wiederaufbaupläne kündigte Gouverneur Gavin Newsom einen „Marshallplan“ in Höhe von rund 2,5 Milliarden Dollar an, um die Auswirkungen der Brände abzumildern. Präsident Joe Biden versprach, dass die Bundesregierung die Kosten für die ersten 180 Tage übernehmen wird. Republikanische Politiker in Washington äußerten jedoch, dass diese Hilfen an Bedingungen geknüpft werden könnten. In der Bevölkerung wächst die Wut gegen den Stromversorger Southern California Edison, der wegen seiner möglichen Verantwortung für den Brand in Eaton bereits mit Klagen konfrontiert wurde.
Ermittler überprüfen zudem, ob das Palisades-Feuer möglicherweise durch einen Brand im Zusammenhang mit einem Silvesterereignis auf einem Wanderweg im „Temescal Ridge Trail“ ausgelöst wurde. Die aktuelle Lage in Los Angeles bleibt angespannt und gefährlich, da die Feuerwehr mit der Berichterstattung über die Fortschritte im Kampf gegen die Flammen um transparente Informationen bemüht ist.
Die Brände haben nicht nur physische Zerstörung angerichtet, sondern auch einen geschätzten wirtschaftlichen Schaden von 57 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) verursacht, was die Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften weiter verstärkt. Diese bereits historische Dimension der Katastrophe hat die Aufmerksamkeit der nationalen und internationalen Medien auf die Region gelenkt und gleichzeitig das Bewusstsein für die Herausforderungen geschärft, die aus dem Klimawandel und jahrelanger Dürre resultieren. Die Feuer in Los Angeles sind ein dramatisches Beispiel für die verbrennende Realität, mit der viele Menschen in Kalifornien momentan konfrontiert sind.