Die Waldbrände rund um Los Angeles haben eine katastrophale Dimension erreicht, mit einer wachsenden Zahl an Todesopfern und erheblichem Zerstörung. Aktuell ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 16 gestiegen, während die Feuerwehr mit aller Kraft daran arbeitet, das Feuer einzudämmen, das das berühmte Wahrzeichen der Stadt bedroht. Am Dienstag begannen die Brände nördlich von Downtown Los Angeles und haben seitdem über zehntausend Acres verbrannt und mehr als 12.000 Strukturen beschädigt. Erste Schätzungen deuten darauf hin, dass diese Brände die teuersten in der Geschichte der USA sein könnten, mit Schäden zwischen 135 und 150 Milliarden US-Dollar, wie aljazeera.com berichtet.
Die Feuerwehr hat Fortschritte im Kampf gegen das Eaton Fire nördlich von Pasadena erzielt, wo mehr als 7.000 Strukturen betroffen sind. Zu den versengten Objekten zählen Wohnhäuser, Geschäfte und Fahrzeuge. Bisher gibt es keine Informationen über die genaue Ursache der größten Brände, die Feuerwehr spricht jedoch von einer der zerstörerischsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Region. Im Viertel Pacific Palisades wurden rund 6.900 Hektar Land verbrannt und weitere 116 Quadratkilometer, was in etwa der Größe von San Francisco entspricht, sind verwüstet.
Evakuierungen und Schulschließungen
Angesichts der verheerenden Lage wurden neue Evakuierungsanordnungen erlassen. Rund 100.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, darunter auch viele Prominente. Mindestens 12 Schulen wurden durch die Brände zerstört, was über 5.600 Schüler zur Flucht zwingt. Besonders betroffen ist die Odyssey Charter School, die dem jungen Mädchen Lucy Van Voorhis, 7 Jahre alt, schmerzlich verloren ging. Sie beschreibt die Evakuierung ihrer Familie als beängstigend, besonders da sie mitten in der Nacht stattfand, berichten cbsnews.com.
Zusätzlich zur Verdrängung der Schüler ist die Situation für die Familien dramatisch. Junge Hudson Yu, 10 Jahre alt, und sein Bruder Atticus, 7 Jahre alt, sahen das Feuer über der Mauer ihres Innenhofs, nur wenige Stunden bevor ihr Zuhause in Flammen aufging. Ihre Mutter, Kim Yu, betont die wichtige Rolle, die Schulen im täglichen Leben der Familien spielen.
Brandbekämpfung und Herausforderungen
Die Einsatzkräfte, mehr als 7.500 Feuerwehrleute, kämpfen gegen die Flammen, die bei Windgeschwindigkeiten über 100 km/h angefacht werden. Die US-Wetterbehörde hat vor einer möglichen „bedeutenden Ausbreitung“ der Brände gewarnt, obwohl die Feuerwehr einen Rückgang der Brandaktivität verzeichnet hat. In den Hollywood Hills gibt es erste vorsichtige Entwarnungen, da einige Evakuierungsanordnungen aufgehoben wurden. Dennoch bleibt die Gefahr für die betroffenen Gebiete hoch.
Insgesamt sind seit Dienstag fünf große Brände ausgebrochen, wobei in Altadena ein 66-jähriger Mann starb, nachdem er sich der Evakuierungsanordnung widersetzt hatte. Zudem wurden 20 Personen wegen Plünderungen in gefährdeten Gebieten festgenommen. Vor dem Hintergrund dieser desaströsen Umstände macht sich die Bevölkerung Sorgen um die Sicherheit und das Wiederaufblühen ihrer Gemeinden, während die verheerende Bildersammlung von Zerstörung zeigt, wie dramatisch die Lage ist, wie ebenfalls von tagesschau.de berichtet.