
Am 10. April 2025 hat der Lemförder Samtgemeinderat einstimmig die Fusion der Ortsfeuerwehren Stemshorn und Mitte beschlossen. Diese Entscheidung folgte auf eine intensive Diskussion, in der sich die Stimmung innerhalb der Feuerwehr stabilisiert hatte. Trotz vorheriger Differenzen zeigen die Ortsfeuerwehren nun Geschlossenheit, was auf eine erhebliche Veränderung in den Ansichten der Feuerwehrleute hinweist. Ein möglicher Faktor für diesen Sinneswandel könnte der Rücktritt von Thorsten Grönemeyer, dem ehemaligen Ortsbrandmeister aus Stemshorn, sein. Er hatte zuvor eine eigenständige Kooperation bevorzugt, bevor er zur Fusion bereit war.
Samtgemeindebürgermeister Lars Mentrup gab während einer Versammlung der Stemshorner Feuerwehr bekannt, dass die Bereitschaft zur Fusion besteht. Die Abstimmung im Samtgemeinderat verlief weitgehend unproblematisch; lediglich eine Enthaltung wurde verzeichnet. Die Wichtigkeit der Feuerwehr für die Dorfgemeinschaft wurde von Dr. Matthias Galle, einem SPD-Ratsherrn, betont. Dies zeigt, wie sehr die Feuerwehr den sozialen Zusammenhalt in der Region prägt.
Herausforderungen der Fusion
Die Standortfrage für das zukünftige gemeinsame Feuerwehrhaus stellt sich als entscheidend für die Fusion heraus. Zwei zuvor diskutierte Standorte wurden abgelehnt, da sie nicht schnell genug erreichbar wären. Ein favorisiertes Grundstück gegenüber dem Mutterhaus könnte als neuer Standort fungieren, gehört jedoch dem Flecken Lemförde. Die Größe des neuen Feuerwehrhauses wird von der Mannschaftsstärke abhängen, die auf etwa 80 aktive Kameraden geschätzt wird.
Die Planung für das neue Feuerwehrhaus wird voraussichtlich mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. Mit Kosten im mittleren einstelligen Millionen-Bereich steht die Samtgemeinde vor der Herausforderung, geeignete Investoren zu finden, um die finanziellen Anforderungen zu bewältigen.
Erfolgreiche Beispiele aus der Region
Die Fusion der Feuerwehren ist kein Novum in der Region. Bereits seit November 2011 gab es eine Fusion innerhalb der Samtgemeinde, die 2013 offiziell durch den Rat bestätigt wurde. Das neue Feuerwehrhaus wurde 2020 fertiggestellt, was durch hunderte Stunden Eigenleistung von Mitgliedern beider Feuerwehren ermöglicht wurde. Eine offizielle Übergabe des Feuerwehrhauses verzögerte sich aufgrund der Corona-Pandemie um zwei Jahre und fand schließlich im Juli 2022 statt. Seitdem arbeiten die Einheiten unter einem Dach und verleihen der Zusammenarbeit eine neue Dimension.
Diese Zusammenschlüsse sind Teil einer breiteren Strategie, die auf erfolgreichen Zusammenlegungen fußt. Ein Berater, Pascal Ruthenkolk, hat in seiner Bachelorarbeit die Faktoren untersucht, die für eine erfolgreiche Zusammenlegung von Feuerwehr-Einheiten entscheidend sind. Zu den häufigsten Gründen zählen sanierungsbedürftige Standorte und der Mangel an Mitgliedern, insbesondere tagsüber. Es ist daher das Ziel, die Leistungsfähigkeit ganztägig zu sichern, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die identifizierten Einflussfaktoren umfassen auch die soziale Bindung an die Ortschaften und der Wunsch, Werte und Traditionen der einzelnen Feuerwehren zu bewahren. Bei all diesen Aspekten wird deutlich, dass die Fusion der Feuerwehren nicht nur eine organisatorische Maßnahme ist, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension hat.
Mit der bevorstehenden Fusion der Ortsfeuerwehren Stemshorn und Mitte steht die Samtgemeinde Lemförde an einem Wendepunkt, der großes Potenzial für die künftige Sicherheit und Gemeinschaft bildet. Die Fortschritte in der Zusammenarbeit und die Investitionen in die Infrastruktur der Feuerwehr sind Schritte in die richtige Richtung für die Region.