
Die verheerenden Brände in und um Los Angeles nehmen immer dramatischere Ausmaße an. Die Flammen haben sich über die Stadtgrenzen hinweg ausgebreitet, vom Stadtteil Pacific Palisades in Richtung Osten und Norden, und bedrohen nun zahlreiche weitere Wohngebiete. Aktuell berichten die Behörden von mindestens 16 Todesopfern, darunter fünf in Pacific Palisades und elf in Pasadena. Die Gerichtsmedizin im Bezirk Los Angeles hat jedoch angedeutet, dass die Zahl der Todesopfer möglicherweise noch höher sein könnte, da die Einsatzkräfte aufgrund gefährlicher Bedingungen in viele Brandgebiete bislang nicht vordringen konnten. Zahlreiche Menschen mussten in aller Eile evacuieren – über 180.000 bis Dato. Viele Prominente sind ebenfalls unter den Betroffenen, die ihre Häuser verlassen mussten, was die Tragödie zusätzlich in das öffentliche Interesse rückt.
Über 12.000 Gebäude, einschließlich Wohnhäuser, Anbauten, Wohnmobile und Schuppen, sind bislang zerstört worden. Besonders schwer betroffen ist das Gebiet um das Getty Center sowie der Vorort Altadena, wo weitere 5.650 Hektar verbrannt sind. Laut Angaben von Cal Fire wurden über 9.500 Hektar alleine in Pacific Palisades in Flammen aufgezehrt. Trotz der unermüdlichen Anstrengungen der mehr als 14.000 Einsatzkräfte, die mehrheitlich aus Kalifornien stammen und durch Feuerwehrleute aus Mexiko unterstützt werden, bleiben viele Brandherde „zu null Prozent eingedämmt“, wie es von offiziellen Stellen beschrieben wird. Bürgermeisterin Karen Bass, die derzeit in Ghana weilt, betont die Zusammenarbeit der Behörden im Kampf gegen die Flammen und hat mehrfach Untersuchungen zu den einsetzenden Fehlern bei der Brandbekämpfung angeordnet.
Zur aktuellen Lage der Evakuierungen
Die Situation bleibt prekär: Stärkere Winde, darunter die gefürchteten Santa-Ana-Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h, werden für die kommenden Nächte prognostiziert. Ein großes Gesundheitsproblem entsteht durch die extrem schlechte Luftqualität, die aufgrund der Brände herrscht. Die örtlichen Gesundheitsbehörden raten dringend dazu, möglichst das Haus nicht zu verlassen und N95-Atemschutzmasken zu tragen. Inmitten dieser Notlage wurden auch nächtliche Ausgangssperren in Pacific Palisades und Altadena verhängt, um Plünderungen vorzubeugen, was tatsächlich zu mehreren Festnahmen geführt hat.
Die Ausmaße der Zerstörung werden zunehmend als „eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen“ in der Geschichte von Los Angeles charakterisiert. Nach Schätzungen belaufen sich die finanziellen Schäden auf etwa 57 Milliarden Dollar. Fahrzeuge und Bäume stehen in Flammen, während Wälder und Sträucher, die monatelang unter Trockenheit gelitten haben, leicht entflammbar sind. In einem besorgniserregenden Zeichen hat der Sheriff Robert Luna avisiert, dass die Zahl der Opfer wahrscheinlich weiter steigen wird, da einige Bewohner sich der Evakuierung widersetzt haben, wie im tragischen Fall des 66-jährigen Victor Shaw, der in Altadena verstorben ist.
Begleitend zu der Naturkatastrophe wird auch die Antwort der Behörden in der Kritik. Vorwürfe über mangelnde Ressourcen bei der Feuerwehr und die Notwendigkeit einer Reform zur besseren Krisenbewältigung sind laut geworden. Auch der ehemalige Präsident Donald Trump hat sich zu den Brandmaßnahmen geäußert, was zu einer politischen Debatte über Verantwortung und Unterstützung durch die Regierung geführt hat. Währenddessen kündigte Gouverneur Gavin Newsom an, die Äußerungen Trumps in Bezug auf die Brände in Kalifornien zu untersuchen und Unterstützung zu leisten.
Mit den Australian auf dem Weg zu weiteren Rettungsanstrengungen und mit dem Blick auf die kommenden Tage bleibt die Frage, wie Los Angeles diese Katastrophe meistern wird – sowohl in der Wiederherstellung der brandgeräumten Gebieten als auch in der umfassenden Unterstützung der betroffenen Bürger.
Für weitere Informationen und die neuesten Updates kann man die Berichte auf Kölner Stadt-Anzeiger, Tagesschau und Tagesschau verfolgen.