
Die Volkshochschule (VHS) in Lambrecht steht vor einem Neuanfang, nachdem die Corona-Pandemie den Bildungssektor stark beeinträchtigt hat. Nach dem Weggang von Traudel Füßer, die die VHS mit großem Engagement über viele Jahre hinweg geleitet hatte, muss die Institution nun neue Wege finden, um auch im postpandemischen Zeitalter wieder Fuß zu fassen. Füßer gab Ende 2022 aufgrund gesundheitlicher Probleme ihre Verantwortung ab. Ihre Nachfolgerin, Tamara Baumann, die seit Juli 2023 die Geschicke der VHS lenkt, hat zwar noch kein neues Programm konzipiert, plant aber umfangreiche Bemühungen, um sowohl Kinder als auch Senioren anzusprechen.
Geprägt von den Herausforderungen der Pandemie musste die VHS einen signifikanten Einbruch der Teilnehmerzahlen hinnehmen. Wie Deutschlandfunk dokumentiert, fiel die Anzahl der Teilnehmenden in vielen Volkshochschulen um bis zu 40 Prozent. Den Einrichtungen fehlte nicht nur das Angebot, sondern auch die notwendige technische Ausstattung, um digitale Formate einzuführen, was zu einem massiven Rückgang der Bildungsangebote beitrug.
Neues Konzept in der Planung
Baumann arbeitet eng mit der Ersten Beigeordneten Sybille Höchel zusammen, um ein neues Konzept zu erarbeiten. Der Fokus soll auf einem abgespeckten, jedoch vielfältigen Programm liegen. Drei Kurse, die aus der Zeit unter Füßer stammen – „Französisch Konversation“, „Gymnastik 50 plus“ und „Qigong“ – werden weiterhin angeboten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viele neue Angebote den Weg ins Programm finden werden.
Besonders berücksichtigt werden sollen die Bedürfnisse von Kindern und Senioren. Baumann steht im Austausch mit der Kreisvolkshochschule, um die Dozentensuche voranzutreiben und somit das Bildungsangebot auf ein breiteres Fundament zu stellen. Doch die Aussicht ist gemischt: Nach den schwierigen Erfahrungen während der Corona-Zeit wird das kommende Programm voraussichtlich weniger umfangreich sein als in der Vergangenheit. Auch beliebte VHS-Reisen wird es wohl nicht mehr geben, was die Attraktivität der Angebote mindern könnte.
Politische Jugendbildung im Fokus
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung waren nicht nur für Erwachsene spürbar. Kinder und Jugendliche litten unter massiven Einschränkungen ihrer Rechte, wie Volkshochschule.de feststellt. Die Schließung von Kitas und Schulen stellte die Bildungsprozesse vor große Herausforderungen, während Eltern im Homeschooling oft selbst nicht die nötige Unterstützung leisten konnten. Ein Mangel an Kontakten zu Gleichaltrigen führte zu einer Gefährdung des Kindeswohls. Die Bedeutung von außerschulischer Bildung während dieser Zeit ist nicht zu unterschätzen, und es bleibt zu hoffen, dass Einrichtungen wie die VHS hier wieder eine tragende Rolle übernehmen können.
Nachhaltige Veränderungen in der politischen Jugendbildung sowie im Umgang mit den Herausforderungen, die die Pandemie mit sich brachte, sind essenziell. Hier werden die Volkshochschulen als Plattform für Jugendpartizipation und Bildungsgerechtigkeit eine zentrale Rolle spielen müssen. Ein dauerhaftes Engagement zur Verbesserung von Bildungsangeboten ist somit von großer Bedeutung.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Neuanfang der VHS in Lambrecht sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt. Der Start erster Angebote im zweiten Semester könnte der erste Schritt in eine vielversprechende Zukunft sein. Die VHS wird sich neu definieren müssen, um den neuen gesellschaftlichen Anforderungen und den Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden.