
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, das Pressekorps im Weißen Haus umfassend zu reformieren. Diese Initiative, die auf eine stärkere Einbindung neuer Medien abzielt, wurde von seiner Pressesprecherin Karoline Leavitt vorgestellt, die die Türen für Influencer, TikTok-Macher, Blogger und Podcaster öffnet. An Pressekonferenzen sollen künftig auch Vertreter nicht klassischer Medien teilnehmen können, sofern sie „nachrichtenbezogene Inhalte“ produzieren. Leavitt bezeichnete diesen Schritt als einen „revolutionären Medienansatz“, der die traditionelle Medienlandschaft herausfordert. Laut kn-online hat Trump dies auch in Hinblick auf die veränderte Mediennutzung der Amerikaner bereits mehrfach betont.
Karoline Leavitt, die jüngste Hauptpressesprecherin eines US-Präsidenten, hat in ihrem ersten Pressebriefing bereits einen Reporter des rechtspopulistischen Portals Breitbart eingeladen, um eine der ersten Fragen zu stellen. Dies verdeutlicht Trumps strategischen Kurs, der von der Ansicht geprägt ist, dass viele junge Menschen sich von traditionellen Medien abgewandt haben. In diesem Kontext erklärte Leavitt, dass ein zusätzlicher Sitzplatz für Vertreter neuer Medien im Pressebriefingraum geschaffen werde. Der Raum bietet derzeit 49 Sitzplätze, während weitere Journalisten stehend teilnehmen können.
Der Wandel im Medienverständnis
Der Einfluss sozialer Medien ist nicht zu unterschätzen. Politische und staatliche Institutionen können damit ein breites Publikum direkt erreichen, ohne auf traditionelle Massenmedien angewiesen zu sein. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt, hat sich der Kommunikationsfluss verändert; Bürger können jetzt politisch aktive Akteure „bottom up“ ansprechen. Diese Dynamik verstehen Politiker zunehmend als Chance, um jüngere Wähler über digitale Kanäle zu erreichen.
Mit der Entscheidung, alternative Medienformate in die Pressearbeit zu integrieren, zeigt Trump eine klare Abkehr von klassischen journalistischen Standards. Die Kritik an traditionellen Medien als „Volksfeinde“ ist dabei nicht neu. Diese Äußerungen haben in den letzten Jahren an Häufigkeit gewonnen, insbesondere während seines Wahlkampfs. Leavitt warnte zudem, dass Journalisten für „Lügen“ über Trump zur Rechenschaft gezogen werden, was in der Darstellung von Nachrichten über seine Administration durchaus problematisch ist.
Die Rolle der sozialen Medien im politischen Diskurs
Trump hat in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 die mediale Aufmerksamkeit genutzt und lange Pressekonferenzen gegeben. Der Präsident betreibt auch aktiv seine eigene Medienplattform, Truth Social, und hat in verschiedenen politischen Phasen Interviews mit politisch affinen Bloggern und Podcastern bevorzugt. In Anbetracht des Wandels in der Wählerkommunikation und -organisation könnte dieser neue Zugang zum Pressekorps Einfluss auf die kommende Wahlkampfkommunikation haben. Trump nutzt soziale Medien, um Unterstützung zu mobilisieren und die eigene Agenda voranzutreiben.
Leavitts angestoßene Reformen im Medienumgang könnten auch als eine Anpassung an die Veränderungen im Nutzerverhalten der Amerikaner interpretiert werden. In der aktuellen politischen Landschaft Deutschlands, wo immer mehr Bürger Nachrichten online konsumieren, zeigt sich ein ähnlicher Trend. Soziale Medien nehmen einen zentralen Platz in der politischen Kommunikation ein, und Influencer-Marketing wird als effektives Werkzeug angesehen, um jüngere Wähler zu erreichen. Doch wie zeit.de hinzugefügt hat, sind die Veränderungen im Pressekorps nicht so drastisch, wie es von einigen Medienorganisationen befürchtet wurde.