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Skandal um Schulfusion: Ritterhuder Eltern wehren sich gegen Planspiel!

Die Schulstandortentwicklung in Ritterhude sorgt für Diskussionen. Bürger fordern den Erhalt der Grundschulen Platjenwerbe und Ihlpohl, während Verwaltung Fusionspläne vorlegt. Weitere Sitzungen stehen bevor.

In Ritterhude steht die Schulstandortentwicklung im Mittelpunkt einer intensiven Debatte, die die Bürger und politischen Fraktionen gleichermaßen beschäftigt. Laut dem Weser-Kurier berichtet die Verwaltung von Vorschlägen zur Fusion der Grundschulen sowie von möglichen baulichen Veränderungen. Vorübergehend wurde das Thema an die politischen Fraktionen zur Beratung gegeben, und bereits haben die CDU, Grünen, FDP sowie die Bürgerfraktion ihre Anträge zur weiteren Beratung im Ausschuss für Bildung und Soziales eingereicht.

Die Vorschläge der Verwaltung umfassen unter anderem einen Ausbau der Schule an der Jahnstraße von vier- auf fünfzügig. Zudem wird empfohlen, die Grundschulen in Ihlpohl und Platjenwerbe zusammenzulegen. Angedacht ist, die Grundschule Ihlpohl von zwei- auf vierzügig auszubauen und als Ganztagsschule zu führen, während Platjenwerbe von zwei- auf einzügig reduziert werden soll. Hierbei könnte die Schulzeit in Platjenwerbe bereits um 13 Uhr enden. Diese Vorschläge fußen auf einem umfassenden Gutachten, das den Ist-Zustand der bestehenden Gebäude sowie den Bedarf an Ganztagesbetreuung evaluiert hat.

Bürgerliches Engagement und Alternativvorschläge

Die Diskussion hat bereits Bürger aus Platjenwerbe und weiteren Ortsteilen mobilisiert. Sie organisierten Informationsveranstaltungen und sammelten über 2.100 Unterschriften für den Erhalt der Grundschule in Platjenwerbe. Diese Unterschriftenaktion, die seit Dezember 2024 durchgeführt wird, zeigt die große Besorgnis unter den Anwohnern. Eine Umfrage unter den Eltern hat zudem ergeben, dass nur wenige bereit sind, ihre Kinder nach Ihlpohl zu bringen.

Die politischen Fraktionen haben sich zunächst zurückhaltend zu den Vorschlägen geäußert, bemühen sich jedoch nun, eigene Ideen einzubringen. Der Antrag der CDU sieht vor, sowohl Platjenwerbe als auch Ihlpohl als eigenständige Schulen zu erhalten, wobei Ihlpohl dreizügig und Platjenwerbe zweizügig ausgebaut werden soll. Die FDP fordert einen Neubau in Ihlpohl, der eine offene Ganztagsschule umfassen könnte, während der Antrag der Grünen einen fünfzügigen Ausbau der Jahnstraße sowie eine Neubau-Kita in Platjenwerbe vorsieht. Die Bürgerfraktion setzt auf die Umwandlung von Ihlpohl und Platjenwerbe in Ganztagsschulen, ohne Neubauten an der Jahnstraße.

Bundesweite Entwicklungen im Bereich Ganztagsbetreuung

Die aktuellen Entwicklungen in Ritterhude stehen im Kontext bundesweiter Bestrebungen zur Verbesserung der Ganztagsbildung. Laut der Webseite ganztagsschulen.org wird die „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen – StEG“ in allen 16 Bundesländern durchgeführt. Diese Forschungsinitiative hat zum Ziel, empirische Daten über die Struktur, Entwicklung und Wirksamkeit von Ganztagsangeboten zu erheben.

Die Forscher arbeiten an entscheidenden Fragen, um die optimale Gestaltung von Ganztagsangeboten zu ermitteln. Ziel ist es, positive Organisationsfaktoren für die individuelle Entwicklung der Schüler zu identifizieren. Zur Förderung der qualitativ hochwertigen Ganztagsbildung werden diverse Projekte umgesetzt, darunter die Förderung von Lesekompetenz und die Zusammenarbeit für Inklusion an Ganztagsgrundschulen. Diese Initiativen stehen im Einklang mit den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz und der Jugendministerkonferenz, die die Entwicklung kooperativer Ganztagsbildung in der Sekundarstufe I unterstützen.

Zukünftige Sitzungen des Finanzausschusses und des Rates, die öffentlich im Rathaus stattfinden, sind für den 31. März und 3. April angesetzt. In diesen Beratungen wird über die nächsten Schritte in der Schulstandortentwicklung und den Anträgen der politischen Fraktionen entschieden.

Für weitere Informationen über die bundesweiten Entwicklungen in der Ganztagsbildung und die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen besuchen Sie bitte die Webseiten von Weser-Kurier, ganztagsschulen.org.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.ganztagsschulen.org
Referenz 3
www.ganztagsschulen.org
Quellen gesamt
Web: 6Social: 29Foren: 20