
Ab Montag, dem 10. März 2025, werden in Doha, Katar, Verhandlungen zur Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen beginnen. Diese Gespräche sind entscheidend, da sie die anhaltenden Spannungen zwischen Israel und der Hamas im Kontext des kürzlich vereinbarten Waffenruheabkommens betreffen. Die erste Phase des Abkommens trat am 19. Januar in Kraft und gilt zunächst für 42 Tage. Anfangs wurde ein Stopp der Kämpfe für alle Konfliktparteien vereinbart, während sich die israelischen Streitkräfte aus stark bevölkten Gebieten zurückziehen sollten. Dennoch ist die Situation weiterhin angespannt, da israelische Hardliner auf eine Fortführung des Konfliktes drängen.
Bereits jetzt gibt es breite Proteste innerhalb Israels, die eine Verlängerung der Kampfpause sowie einen finalen Geiseldeal fordern. Ein zentraler Punkt der aktuellen Verhandlungen wird die Auslieferung von 24 lebenden Geiseln sowie die Überführung von 35 Leichnamen sein. Zudem zeigt die Hamas ihre Bereitschaft, die Waffenruhe zu verlängern, allerdings unter der Bedingung, dass die Blockaden von Gaza aufgehoben werden. Dies wird von einem Sprecher der Hamas, Abdel-Latif Al-Qanoua, bekräftigt, der die Notwendigkeit verstärkter Hilfe für den Gazastreifen hervorhebt und betont, dass die Gespräche den Forderungen des Volkes entsprechen müssten. n-tv berichtet zudem, dass eine Hamas-Delegation derzeit Gespräche mit ägyptischen und katarischen Vermittlern führt.
Hintergrund der Verhandlungen
Die Diskussionen in Katar werden nicht nur über die unmittelbare Situation im Gazastreifen, sondern auch über die politischen Strukturen im Palästinensergebiet geführt. Ein Vorschlag sieht die Bildung eines Verwaltungsausschusses aus „nationalen und unabhängigen“ Persönlichkeiten vor, um den Gazastreifen bis zu den Wahlen zu verwalten. Dies wurde vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi initiiert, um die politische Stabilität zu fördern und die Geschehnisse im Gazastreifen zu ordnen. Israel hat die Einladung der von den USA unterstützten Vermittler angenommen und wird eine Delegation nach Doha entsenden. Dabei verhandelt Israel jedoch nicht direkt mit der Hamas, sondern über die vermittelnden Länder Ägypten und Katar.
Die Verhandlungen konzentrieren sich auch auf die Geiselnahme, die seit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 besteht, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet wurden. Laut Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde sind im Zuge der israelischen Militäroffensive über 48.300 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen. Somit stehen die humanitären Bedingungen unter enormem Druck, was die Dringlichkeit eines dauerhaften Waffenstillstands unterstreicht. bpb erläutert ebenfalls, dass die humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen eine zentrale Rolle im Wiederaufbauprozess spielt, der nach dem Ende des Konflikts dringend benötigt wird.
Die USA haben ebenfalls ein Interesse an der Stabilität der Region. Der aktuelle Druck von Präsident Donald Trump auf die Palästinenser soll sicherstellen, dass ein gewisses Maß an Kontrolle und Stabilität erreicht wird, während gleichzeitig die Vision einer „Riviera des östlichen Mittelmeers“ in Gaza diskutiert wird. Diese Idee führt zu Spannungen in der Region und wirft Fragen über die langfristigen Strategien und Ziele der USA auf. Der Erfolg der laufenden Verhandlungen wird maßgeblich von der Haltung der USA abhängen.
Der Krieg im Gazastreifen bleibt ein zentrales Thema globaler Politik, und die kommenden Tage werden entscheidend dafür sein, ob ein stabiler Frieden erreicht werden kann, oder ob das Gebiet weiterhin von Konflikten geprägt bleibt.