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Femen-Aktion zum Weltfrauentag: Alarmruf vor faschistischer Gefahr!

Am Weltfrauentag demonstrierten Femen-Aktivistinnen für Frauenrechte in Paris. Ihre provokativen Aktionen warnten vor einer angeblichen faschistischen Bedrohung für Europa und die USA.

Am 8. März, dem Weltfrauentag, versammelten sich etwa 30 Femen-Aktivistinnen, um auf drängende Fragen der Frauenrechte aufmerksam zu machen. Wie Unser Mitteleuropa berichtet, präsentierten sie bei ihrer Demonstration in Paris eine provokante Inszenierung. Mit halbnackten Körpern, die mit amerikanischen, europäischen und russischen Flaggen verziert waren, provozierten sie mit Hakenkreuzen. Der Einsatz von Nazi-Symbolen und sexistischer Ästhetik entblößte die Schärfe ihrer Botschaft, die vor einer „neuen faschistischen Epidemie“ warnte, die sowohl die USA als auch Europa bedrohe.

Die Aktivistinnen trugen Militärbarette, erhoben die rechte Hand zum faschistischen Gruß und skandierten die Namen politischer Führungspersönlichkeiten wie Donald Trump, Vladimir Putin und Viktor Orbán, die für Staaten stehen, in denen insgesamt rund 622 Millionen Menschen leben. Mit ihrem Auftritt wollten sie die Aufmerksamkeit auf die zunehmenden rechten Strömungen lenken, die sie als Bedrohung für die gesellschaftlichen Errungenschaften der Frauenbewegung betrachten.

Protest und Reichhaltigkeit der Frauenbewegung

Die Femen-Demonstration fiel in einen Kontext, der von einer Vielzahl anderer feministischer Aktionen geprägt war, bei denen in Paris über 120.000 Menschen für Gleichstellung demonstrierten. Eine der zentralen Forderungen war die Reduzierung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles, das laut aktuellen Insee-Daten bei 14,2 % liegt.
Feministische und antirassistische Gruppen äußerten vehemente Kritik an der Teilnahme der rechtsradikalen Gruppe „Némésis“ an den Protesten. Diese Auseinandersetzungen verdeutlichen die vielfältigen Strömungen innerhalb der feministischen Bewegung, deren Wurzeln tief in der Geschichte verankert sind.

Die Entwicklung der Frauenbewegung, insbesondere in den letzten Jahrzehnten, zeigt zwei dominante Wellen. Die erste Welle war vor allem geprägt von der Forderung nach rechtlicher Gleichheit und Bildung für Frauen. Ab den 1960er Jahren begann die zweite Welle, die sich in einem differenzierteren Ansatz zur Problematik der Geschlechtergerechtigkeit und der Unterdrückung weiblicher Identität äußerte. Diese neue Welle, inspiriert von der Student*innenbewegung der Neuen Linken, setzte sich intensiver mit Themen wie sexualisierter Gewalt und der Selbstbestimmung von Frauen auseinander, wie auf Gleichstellungsportal erklärt wird.

Innerhalb dieser Strömung lassen sich zwei Hauptrichtungen ausmachen: Zum einen die Gruppen, die an den Gleichheitsfeminismus der ersten Welle anknüpfen und grundlegende gesellschaftliche Veränderungen anstreben, sowie zum anderen die radikal-feministische Bewegung, die fordert, heteronormative und patriarchal geprägte Strukturen abzubauen. Letztere konzentriert sich besonders auf die psychologische und gesellschaftliche Selbstbestimmung der Frauen.

Regionale Unterschiede in der Frauenbewegung

Die Herausforderungen und Möglichkeiten für Frauen unterscheiden sich auch regional. So erlebten Frauen in der DDR beispielsweise durch ihre allgemeine Berufstätigkeit mehr Freiheiten, standen jedoch gleichzeitig vor der Doppelbelastung von Beruf und Haushalt sowie höheren Scheidungsraten. In Westdeutschland hingegen waren die kulturellen und politischen Emanzipationsmöglichkeiten durch den Einfluss der Kirchen teilweise beschränkt.
Diese Unterschiede wirken bis heute nach und beeinflussen die Diskurse innerhalb der feministischen Bewegung, insbesondere in der Wahrnehmung und Diskussion von Themen wie Abtreibungsrechten und Zugang zu Verhütungsmitteln.

Referenz 1
unser-mitteleuropa.com
Referenz 3
www.gleichstellungsportal.de
Quellen gesamt
Web: 15Social: 77Foren: 99