
Am 21. März 2025 befindet sich Österreich in der Halbzeit des Fastenmonats Ramadan. In dieser Zeit sind die muslimischen Schüler aufgefordert, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fasten, was zunehmend zu Herausforderungen im Schulalltag führt. Lehrer berichten von erhöhter Erschöpfung unter den Schülern, die den strengen Fastenregeln folgen. Diese Erschöpfung wirkt sich merklich auf die Konzentration und die Leistungsfähigkeit im Unterricht aus. Das Streben nach religiöser Praxis steht oft im Konflikt mit den schulischen Anforderungen.
In diesem Zusammenhang äußerte der FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker Kritik an den tief verwurzelten religiösen Ritualen, die in die Schulen Einzug halten. Er fordert, dass die schulische Bildung nicht durch religiöse Vorschriften in Mitleidenschaft gezogen wird. Diese Debatte wird durch die Veröffentlichung einer Handreichung des Islamrats am 20. März 2023 ergänzt, die sich mit Fragen rund um das Fasten in Schulen beschäftigt. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, sowohl für Schüler als auch für Eltern und Lehrer einen Überblick über die Schwierigkeiten zu bieten, die das Fasten im Schulkontext mit sich bringen kann.
Schwierigkeiten im Schulalltag
Die Handreichung thematisiert besonders, wie das Fasten für Schülerinnen und Schüler zu Herausforderungen führen kann. So wird auch die Möglichkeit erörtert, das Fasten zu verschieben, um den Unterricht nicht zu beeinträchtigen. Dieser Aspekt wird als essenziell angesehen, insbesondere in Anbetracht dessen, dass immer mehr Kinder unter 14 Jahren ganztägig auf Nahrung und Flüssigkeit verzichten, obwohl das Fastengebot erst für Erwachsene gilt. Lehrkräfte berichten zudem von einer Zunahme von Aggressivität und Konzentrationsschwierigkeiten unter fastenden Schülern.
Ein bedeutsamer Punkt ist, dass einige Schülerinnen und Schüler ihre Religion über den Unterricht stellen. So erklärte eine Schülerin aus Graz, dass sie das Fasten der schulischen Leistung vorziehe. Gleichzeitig zeigt sich eine besorgniserregende Tendenz: Schulkameraden ermutigen sich gegenseitig zum Fasten, was dazu führt, dass auch nicht-muslimische Kinder unter Gruppenzwang leiden. Der Grazer Schulpsychologe Josef Zollneritsch bestätigte, dass solche Gruppendynamiken darüber entscheiden, wie Kinder ihr Fasten erleben.
Öffentliche Reaktionen und Forderungen
Der österreichische Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) fordert in Anbetracht der Situation strengere Maßnahmen gegen Eltern, deren Kinder fasten. Eine OGM-Umfrage zeigt, dass 76 Prozent der Österreicher die von Wiederkehr geforderten Maßnahmen unterstützen. Besonders hervorzuheben ist, dass 82 Prozent der Befragten ein Fastenverbot für Kinder unter 14 Jahren für sinnvoll erachten.
In Wien sind sogar Sportunterrichtseinheiten ausgefallen, da viele Schüler aufgrund gesundheitlicher Probleme und schlechter Laune nicht in der Lage sind, aktiv zu sein. Dies wirft Fragen zur Vereinbarkeit von religiösen Praktiken und dem schulischen Alltag auf und macht die Notwendigkeit von Regelungen in diesem Bereich deutlich.
Zusammengefasst wird klar, dass der Fastenmonat Ramadan nicht nur für die Muslime selbst, sondern auch für das österreichische Schulsystem neue Herausforderungen mit sich bringt. Die Balance zwischen religiöser Praktik und schulischem Lernen bleibt ein essentielles Thema, das in Zukunft intensiver diskutiert werden muss.