
Am Nachmittag des 22. Februar 2025 kam es auf einem Markt in Mulhouse, im Elsass, zu einem brutalen Messerangriff, der einen Todesfall und mehrere Verletzte zur Folge hatte. Ein 37-jähriger Algerier, der sich in einem Hausarrest befand und auf einer Terrorbeobachtungsliste stand, wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen. Der Vorfall ereignete sich nahe der Grenze zu Baden-Württemberg, wo der Mann mehrere Menschen mit einem Messer angriff und dabei laut Zeugen „Allahu Akbar“ rief. Während des Angriffs wurden drei Polizisten verletzt, einer von ihnen schwer. Tragischerweise konnte auch der Eingreifende, ein Passant, nicht unversehrt bleiben und wurde ebenfalls attackiert. Trotz sofortiger Notfallmaßnahmen kam für eine Person jede Hilfe zu spät.Süddeutsche Zeitung berichtet, dass …
Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen und untersucht die Hintergründe der Attacke, die als Tötung und versuchte Tötung mit Terrorbezug eingestuft wird. Der Vorfall wurde durch die Tatsache kompliziert, dass der Täter sich zuvor in einem Polizeirevier befunden hatte, um ein Formular für die gerichtliche Kontrolle seines Hausarrests zu unterschreiben, sich jedoch weigerte und anschließend die Attacke verübte. Innenminister Bruno Retailleau kündigte an, am Abend Mulhouse zu besuchen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.Focus berichtet, dass …
Kontext und Sicherheitslage
Frankreich sieht sich seit den 1990er Jahren einer erhöhten Bedrohung durch islamistischen Terrorismus gegenüber. Die Gefahr hat sich in den letzten Jahren verändert, insbesondere nach der Niederlage territorialer Strukturen des Islamischen Staates im Nahen Osten. Diese Entwicklungen führen vermehrt zu sogenannten „Alleingängen“, bei denen Individuen ohne umfangreiche Netzwerke Übergriffe verüben. Dieser Vorfall in Mulhouse passt in diese besorgniserregende Tendenz.Bundeszentrale für politische Bildung informiert, dass …
Die Problematik wird durch das Ende des französischen Anti-Terror-Einsatzes in Mali und die Zerschlagung zahlreicher Rekrutierungsnetzwerke, die zuvor aktiv waren, verstärkt. Experten warnen vor einer möglichen Remobilisierung von dschihadistischen Akteuren in der Sahel-Region, was auch die innere Sicherheit Frankreichs betreffen könnte. Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft (PNAT) wurde 2019 gegründet, um diese wachsenden Herausforderungen besser zu bewältigen, und mehr als 200 verurteilte Dschihadisten wurden bis Ende 2022 freigelassen, was möglicherweise zu einem Anstieg der Bedrohungslage führt.
Der Messerangriff in Mulhouse ist somit nicht nur eine Tragödie für die unmittelbaren Opfer und deren Angehörige, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheitspolitik und zur Bekämpfung des islamistischen Extremismus in Frankreich auf. Die Reaktionen der Sicherheitsbehörden und der politischen Klasse werden entscheidend sein, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit und Stabilität ihrer Gemeinschaften aufrechtzuerhalten.