
Die Universität Potsdam setzt ihre engagierte Zusammenarbeit mit Namibia fort und sucht aktiv nach Wegen, um Studien- und Forschungsprojekte weiter auszubauen. Am Dienstag, dem 16. April 2025, wurde der namibische Botschafter Martin Andjeba am Neuen Palais empfangen. Hochschulpräsident Prof. Oliver Günther, Ph. D., sowie Vertreter aus verschiedenen Fachbereichen, darunter Biologie und Informatik, nahmen an dem Treffen teil, um über die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zu sprechen.
Ein zentrales Anliegen der Gespräche war der Aufbau von Beziehungen zu namibischen Universitäten, insbesondere zur University of Namibia und der Namibia University of Science and Technology. Themen wie der Schutz gefährdeter Pflanzen, die Optimierung von Weideflächen und das Management von Wildtieren wurden intensiv diskutiert. Auch Klimaangepasstes Wassermanagement und der Einsatz von Drohnen zur Kartierung informeller Siedlungen standen auf der Agenda. Um den Austausch zwischen Studierenden, Promovierenden und Mitarbeitenden zu fördern, wurde die Idee eines Abschlussarbeiten-Tandems in Namibia besprochen.
Förderung der Biodiversität
Eine wichtige Grundlage für die weitere Zusammenarbeit ist die Erkenntnis, dass etwa 70 Prozent der namibischen Bevölkerung auf natürliche Ressourcen angewiesen sind. Diese Ressourcen stehen jedoch unter erheblichem Druck durch Bevölkerungswachstum, nicht nachhaltige Landwirtschaftsmethoden und den Klimawandel. Namibias Schutzgebiete, die mehr als 40 Prozent der Landfläche bedecken, sind fragmentiert und benötigen dringend bessere Koordinierung sowie Finanzierung, um ihre Schutzwirkung zu erhöhen. Hier setzt ein Projekt der Internationalen Klimainitiative an, das darauf abzielt, wieder verbundene Landschaften zu schaffen und durch nachhaltige Nutzung wirtschaftlichen Wert zu schaffen. Besonders wichtig ist der Fokus auf Sektoren wie den Tourismus, der direkt vom Erhalt der Biodiversität abhängt (international-climate-initiative.com).
Im Jahr 2023 wird Prof. Oliver Günther zusammen mit der Biodiversitätsforscherin Prof. Dr. Anja Linstädter nach Namibia reisen. Anlass für diesen Besuch ist der Abschluss des Projekts „NamTip“, das sich mit Desertifikations-Kipppunkten im Kontext des Klimawandels befasst und vom BMBF mit über einer Million Euro gefördert wurde. In diesem Rahmen sollen auch Forschungsstandorte in der Waterberg-Region besucht werden, um den Austausch mit Farmern über das Projekt „TipEx“ anzuregen, das die Auswirkungen von Dürre und Überweidung auf Weidelandvegetation untersucht.
Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung
Das Ministerium für Umwelt und Tourismus in Namibia steht vor der Herausforderung, geeignete politische Maßnahmen und Strategien zur Biodiversität und zum Klimawandel umzusetzen. Dies geschieht in Kooperation mit mehreren Ministerien und nichtstaatlichen Akteuren. Wesentlich ist dabei, dass gesunde Ökosysteme nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für die strategische Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung sind (giz.de). Die Initiativen zur Biodiversitätsökonomie fördern die breite Umsetzung und Finanzierung nachhaltiger Ansätze.
Zusammengefasst zeigt die Fortsetzung der Kooperation zwischen der Universität Potsdam und namibischen Institutionen, dass beide Seiten bestrebt sind, durch Forschung und Bildung zur Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Biodiversitätsverlust beizutragen. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen wird nicht nur die akademische Zusammenarbeit stärken, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung in Namibia beitragen.