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Bäume gegen die Hitze: So werden unsere Städte grüner und gesünder!

Forschende des KIT präsentieren neue Studien, die zeigen, wie städtisches Grün das Mikroklima verbessert und das Wohlbefinden der Bevölkerung steigert. Entdecken Sie die Vorteile von Bäumen in Städten.

Der Karlsruher Fasanengarten steht exemplarisch für die Bedeutung städtischer Grünanlagen. Mit einer intakten Flora und Fauna sowie einem vielfältigen Baumbestand dient er nicht nur als Rückzugsort für die Stadtbevölkerung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben kürzlich zwei tiefgreifende Studien zu den Auswirkungen von Baumbeständen auf das Mikroklima, die Regenwasserversickerung und das menschliche Wohlbefinden veröffentlicht. Diese Studien, die in den Fachzeitschriften Sustainable Cities and Society und Scientific Reports abgedruckt wurden, liefern wertvolle Erkenntnisse für die Stadtplanung.

Die Projekte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurden, beleuchten die Tatsache, dass Grünanlagen mit Bäumen die Luftqualität signifikant verbessern und den Bürgern Erholungs- sowie Freizeitmöglichkeiten bieten. Zudem untersucht das Projekt FutureBioCity, wie Menschen öffentliche Grünanlagen auswählen und welche Rolle die Baumstruktur dabei spielt. Dr. Somidh Saha, der die Studie leitet, hebt hervor, dass die Kenntnisse über die Bedeutung der Baumvielfalt gegenwärtig noch begrenzt sind.

Einfluss auf Wohlbefinden und Stadtklima

In den Befragungen fühlten sich die Teilnehmenden an Orten mit hoher Baumvielfalt besonders wohl. Obwohl der direkte Zusammenhang zwischen der Vielfalt der Baumarten und dem Wohlbefinden noch nicht nachgewiesen werden konnte, sind weitere Untersuchungen geplant, um diese spannenden Fragestellungen zu vertiefen. Die Forschungsgruppe hat zudem den Einfluss von Bäumen auf städtische Überschwemmungen und Hitze im Rahmen des Projekts GrüneLunge analysiert.

Ein wesentliches Ergebnis der Forschung ist die Feststellung, dass eine Erhöhung des Baumbestandes um mindestens 30 Prozent die jährliche Zahl extremer Hitzestunden um fast 64 Prozent reduzieren und den jährlichen Wasserabfluss um 58 Prozent verringern könnte. Dies verdeutlicht, wie wichtig vielfältige Grünanlagen für die Gesundheit der Stadtbewohner sind und welche Rolle sie in der Minderung der negativen Folgen des Klimawandels spielen können.

Städtisches Grün und nachhaltige Stadtentwicklung

In der Stadtentwicklung gewinnt das Thema „Grünes“ zunehmend an Bedeutung. Laut einer Analyse von umwelt.uni-hannover.de stehen grüne Freiräume und begrünte Gebäude oft im Mittelpunkt von Planungsdiskussionen. Die Vorteile städtischen Grüns, wie die Verbesserung des Stadtklimas und der Wohn- sowie Aufenthaltsqualität, sind unbestreitbar. Positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Stadtbewohner sind ebenfalls gut dokumentiert.

Dennoch gibt es einen Mangel an strategischer und nachhaltiger Entwicklung von Grün- und Freiflächen in vielen urbanen Gebieten. Der Unterhalt von Grünflächen wird häufig als kostspielig angesehen, was zur Reduzierung des Pflegeaufwands und weniger neuen Anlagen führt. Seit den 1990er Jahren sind jedoch neue Formen des urbanen Grüns entstanden, wie Gemeinschaftsgärten und vertikales Grün, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Mit der flächendeckenden Erfassung und Bewertung des vorhandenen Grünflächenbestands in einigen Kommunen wird eine solide Grundlage für künftige Strategieentwicklungen geschaffen. Die Vernetzung bestehender Grünflächen und die Sicherung bestehender Grünachsen gewinnen zunehmend an Bedeutung, um den Herausforderungen der Stadtentwicklung gerecht zu werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Forschungsergebnisse des KIT als auch die aktuelle Diskussion um urbanes Grün die Notwendigkeit unterstreichen, städtische Räume nachhaltig zu gestalten. Nur durch eine ressortübergreifende Zusammenarbeit und die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure können wir die zahlreichen Vorteile urbaner Grünflächen optimal nutzen.

Referenz 1
www.kit.edu
Referenz 3
www.umwelt.uni-hannover.de
Quellen gesamt
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