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Universitäten in Baden-Württemberg starten Agroforst-Initiative für Klima!

Die Universität Hohenheim kooperiert mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, um Agroforstwirtschaft zu fördern. Ziel ist nachhaltige Landnutzung, Biodiversität und Klimaanpassung in Baden-Württemberg.

Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Hohenheim und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zielt darauf ab, die Agroforstwirtschaft als innovative Methode zur nachhaltigen Landnutzung zu fördern. Dies wurde mit dem ersten Kooperationsworkshop deutlich, der konkrete Schritte für die Zusammenarbeit festlegte. In diesem Kontext bekräftigen beide Universitäten ihr Engagement für Forschung, Lehre und Praxis im Bereich Agroforstwirtschaft, einer Methode, die Bäume und Büsche mit Ackerbau oder Weidewirtschaft integriert. Diese Praxis erhöht nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen Klimarisiken, sondern fördert auch die Biodiversität.

Das Memorandum of Understanding, das im Juli 2024 unterzeichnet wurde, ist ein entscheidender Schritt zur Umsetzung gemeinsamer Bildungsangebote, einschließlich der Betreuung von Master- und Doktorarbeiten. Forscher beider Universitäten planen zudem, Anträge für Forschungskonsortien und Verbundprojekte zu stellen, um langfristig ein Agroforst-Cluster in der Region zu etablieren.

Agroforstwirtschaft: Ein vielversprechender Lösungsansatz

Agroforstwirtschaft wird durch das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltfragen (WBGU) als bedeutende Lösung für die Herausforderungen der heutigen Zeit hervorgehoben. In dem Bericht mit dem Titel „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ werden vielversprechende Strategien für eine nachhaltige Landnutzung skizziert. Agroforstwirtschaft wird hier als eine der zentralen Komponenten genannt, um Klimaschutz, Ernährungssicherheit und die Erhaltung der Biodiversität zu fördern.

Insbesondere in Deutschland zeigt die Geschichte dieser Praxis, dass bereits im 19. Jahrhundert Agroforstsysteme wie Streuobstwiesen und Hutewälder existierten. Nach 1950 wurden jedoch viele Gehölze entfernt, da sie als „Störfaktoren“ betrachtet wurden. Das wachsende Interesse an Agroforstwirtschaft ist eine Reaktion auf die drängenden klimatischen Herausforderungen.

Vorteile und Maßnahmen

Agroforstsysteme bieten zahlreiche Vorteile. Sie verbessern die Struktur- und Artenvielfalt, mindern Erosion und steigern die Bodenfruchtbarkeit. Auch die Wasserversorgung und Nährstoffverfügbarkeit werden nachhaltig verbessert. In Deutschland gibt es derzeit 161 verzeichnete Agroforstflächen mit über 1.304 Hektar. Die meisten dieser Flächen befinden sich in Bayern, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg.

Agroforstsysteme in Deutschland Flächenanteil
Silvopastorale Systeme 45%
Silvoarable Systeme 39%

Die Bundesregierung hat sich laut ihrem Klimaschutzprogramm 2030 und der Ackerbaustrategie 2035 das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2027 eine Fläche von 11.500 Hektar Agroforstgehölzen zu erreichen. Diese Maßnahmen sollen die Landwirtschaft diversifizieren und die Anforderungen an den Klimaschutz besser berücksichtigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Agroforstwirtschaft nicht nur ein wichtiges Instrument für die nachhaltige Landnutzung darstellt, sondern auch als vielversprechende Antwort auf die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft gewertet werden kann. Die Anstrengungen in Forschung und Praxis, wie beispielsweise die Kooperation zwischen der Universität Hohenheim und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sind vielversprechende Schritte in die richtige Richtung.

Für weiterführende Informationen zur Agroforstwirtschaft und ihren Potenzialen können die entsprechenden Seiten besucht werden: Universität Hohenheim, Agroforst Info, Ökolandbau.

Referenz 1
www.uni-hohenheim.de
Referenz 2
agroforst-info.de
Referenz 3
www.oekolandbau.de
Quellen gesamt
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