
Die nachhaltige Wasseraufbereitung steht im Fokus einer spannenden Initiative der Universität Potsdam. Die Forschungsgruppe hat einen innovativen Wasserfilter aus Kaffeesatz entwickelt, der nicht nur kostengünstig ist, sondern auch zur Lösung aktueller Wasserprobleme beiträgt. Ferenc Liebig, Innovationsmanager bei Potsdam Transfer, koordiniert diese Forschungs- und Entwicklungsprojekte und sorgt für eine effektive Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Wirtschaft.
Potsdam Transfer ermöglicht es kleinen und mittleren Unternehmen, die umfangreiche Infrastruktur der Universität zu nutzen und fördert somit die Entwicklung neuer Lösungen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, Vertrauen zu gewinnen und wichtige Netzwerke aufzubauen, die für langfristige Kooperationen im Bereich Wasseraufbereitung entscheidend sind. Hierbei wird auch ein systematisches Technologie-Scouting durchgeführt, um relevante Schnittmengen innerhalb der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zu identifizieren. Ein Veranstaltungsformat, das unter dem Namen „From Lab2Net“ bekannt ist, ermöglicht den Austausch und die Vernetzung von Wissenschaftlern.
Forschungsprojekte und innovative Ansätze
Im Rahmen der Forschungsprojekte werden verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Wasserqualität verfolgt. Diese umfassen die Herstellung von Filtermaterialien aus Kaffeesatz, die Abtrennung und Analyse von Mikroplastik aus Abwässern sowie die enzymatische Inaktivierung von Antibiotika in landwirtschaftlichen Abfällen. Zudem wird an plasmonischen Filtersystemen gearbeitet, die für den Abbau schädlicher Verbindungen eingesetzt werden sollen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung antimikrobieller Polymere, die die Funktionalität von Filtermaterialien stärken.
Das Netzwerk zielt darauf ab, innovative Filtermaterialien für eine umweltfreundliche Abwasserreinigung zu entwickeln. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die nachhaltige Nutzung von Wasser und die Herausforderungen der Trinkwasseraufbereitung gelegt. Ein zusätzliches Augenmerk gilt der Möglichkeit, Abfallprodukte aus Unternehmen für die Energiegewinnung und die Herstellung von Filtermaterialien zu nutzen. Die Initiative unterstützt somit aktiv die moderne Kreislaufwirtschaft, indem Abfälle als wertvolle Rohstoffe betrachtet werden.
Intelligente Wasserversorgung
Die Notwendigkeit nachhaltiger Wassernutzung wird durch die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und der Wasserknappheit verschärft. In diesem Zusammenhang gewinnen intelligente Wasserversorgungssysteme, bekannt als Smart Water Technologien, zunehmend an Bedeutung. Laut Smart Data Worx bieten diese Technologien Lösungen zur Effizienzsteigerung und Umweltschonung.
Durch präzise Erfassung und Analyse des Wasserverbrauchs wird die Wassernutzung optimiert, während Echtzeit-Leckageerkennung und effektives Druckmanagement Wasserverluste erheblich reduzieren. Kontinuierliche Überwachung verbessert die Wasserqualität und ermöglicht rasches Handeln bei Abweichungen. Darüber hinaus wird Ressourcen schonend durch die Integration erneuerbarer Energien sowie innovative Wasseraufbereitungstechnologien umgegangen.
Aktuelle Forschungstrends in diesem Bereich beispielsweise Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und das Internet der Dinge (IoT) zeigen vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Wasserversorgung. Die Kombination dieser Technologien fördert nicht nur Umweltschutz und Ressourceneffizienz, sondern trägt auch zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks bei.
Zusammengefasst steht die Zukunft der Wasserversorgung vor entscheidenden Veränderungen. Die Innovationskraft der Universität Potsdam kombiniert mit intelligenten Wassertechnologien zeigt einen vielversprechenden Weg zu einer effizienten und nachhaltigen Wassernutzung, die sowohl den Bedürfnissen der gegenwärtigen Generationen als auch der kommenden gerecht werden kann.