
Am Palmsonntag, dem 13. April 2025, erlebte die ukrainische Stadt Sumy ein verheerendes Ereignis, das die anhaltende Brutalität des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine verdeutlicht. Laut Sächsische befanden sich viele Familien auf dem Weg in die Kirchen, als sie von einem russischen Raketenangriff überrascht wurden. Um 10:15 Uhr traf eine Iskander-Rakete das zivile Zentrum der Stadt, was zu massiven Zerstörungen führte. Umgestürzte Bäume, zerbrochene Fensterscheiben und die tragische Sicht von Leichen und Verletzten auf den Gehwegen prägten das Stadtbild.
Im Nachgang des Angriffs berichteten die Behörden von 35 Toten und 117 Verletzten. Dies war ein beispielloser Angriff, denn zuvor war Sumy, die sich 350 Kilometer östlich von Kiew und nur 25 Kilometer von der russischen Grenze befindet, häufig Ziel von Drohnenangriffen gewesen. Doch die Brutalität dieses Anschlags war unbestritten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Attacke als „Terror pur“, während der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sie als ein schweres Kriegsverbrechen einordnete.
Rechtslage und internationale Reaktionen
Die völkerrechtlichen Vorschriften, insbesondere das Genfer Abkommen von 1949, verbieten Angriffe auf Verwundete und Rettungskräfte. Russland hat erneut gegen diese fundamentalen Regeln verstoßen, die auch im Kontext des seit dem 24. Februar 2022 andauernden Krieges gelten, wie verschiedene Menschenrechtsgruppen betonen. Laut Institut für Menschenrechte sind Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Folter und willkürliche Hinrichtungen explizit verboten und stellen Kriegsverbrechen dar, die strafrechtlich verfolgt werden müssen.
Internationale Organisationen, wie der Internationale Strafgerichtshof (IStGH), haben daher Ermittlungen zu den Verbrechen im Zusammenhang mit diesem Krieg eingeleitet. Gleichzeitig diskutiert die Weltgemeinschaft über die Möglichkeit eines UN-Sondertribunals, um Verantwortliche für den Angriffskrieg zu verurteilen und die Legitimität der internationalen Gemeinschaft zu stärken.
Taktiken und Vergangenheit
Besonders besorgniserregend sind die Taktiken, die Russland anwendet. Doppelschläge, bei denen nach einem ersten Angriff ein zweiter folgt, sind eine gängige Methode, um Demoralisierung unter der Zivilbevölkerung und den Rettungskräften zu erzeugen. Diese Methode wurde bereits in Syrien praktiziert und ist auch dort von Menschenrechtsgruppen dokumentiert worden, die etwa 58 registrierte Doppelschläge in Syrien verzeichneten. In Sumy verwundete der zweite Raketenangriff zudem auch bereits im Einsatz befindliche Rettungskräfte.
Die von Russland eingesetzten Bomber haben in Syrien Brandbomben und Streubomben verwendet, was zu massiven zivilen Verlusten führte. Über 250 freiwillige Ersthelfer wurden in Syrien getötet, häufig durch gezielte Angriffe auf Rettungsteams. Aktuell beraten syrische Rettungskräfte ihre ukrainischen Kollegen, um sie auf solche Übergriffe besser vorzubereiten. Empfehlungen beinhalten die Bildung kleiner, geografisch verteilter Hilfsteams und die Geheimhaltung der Standorte medizinischer Einrichtungen, um deren Sicherheit zu erhöhen.
Die Dringlichkeit der internationalen Unterstützung für die Ukraine, besonders für die Opfer von Folter und sexualisierter Gewalt, wird zunehmend betont. Deutschland, Polen und Moldau haben bereits bedeutende Beiträge zum Schutz von Flüchtlingen aus der Ukraine geleistet, ein politisches Bekenntnis sowie finanzielle Unterstützung sind jedoch notwendig, um die humanitäre Lage zu verbessern und die Menschenrechte zu wahren.