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Japans Militärrevolution: Verteidigungsstrategie unter Druck!

Am 15. April 2025 erläutert Japans Armeesprecher Yuki Sakata die geopolitischen Herausforderungen und die Bedeutung der erweiterten militärischen Zusammenarbeit mit den USA für die Sicherheit im Indopazifik.

Japan hat in den letzten Jahren bedeutende sicherheitspolitische Weichenstellungen vorgenommen. Generalmajor Yuki Sakata, seit 2023 Sprecher der japanischen Streitkräfte (SDF), betonte in einem aktuellen Interview, dass die nukleare Abschreckung eine wesentliche Rolle im Bereich der nationalen Sicherheit spielt. Japan hat seine Sicherheitsarchitektur seit dem Zweiten Weltkrieg stark auf die Vereinigten Staaten ausgerichtet. Dies ist umso bedeutender, da die geopolitische Lage im Indopazifik sich zunehmend verschlechtert.

Die Beziehungen zwischen Japan und den USA wurden durch verschiedene hochrangige Besuche weiter gestärkt. Premierminister Shigeru Ishiba traf im Februar 2023 Präsident Donald Trump, während US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am 30. März 2023 in Japan war. Bei diesen Treffen wurde beschlossen, die gemeinsamen Verteidigungs- und Abschreckungskapazitäten auszubauen, was die Allianz für Frieden und Sicherheit im Indopazifik weiter festigt. Ein gemeinsames Operationskommando soll zudem die Befehls- und Kommandostruktur der japanischen und amerikanischen Streitkräfte verbessern, berichtet der Tagesspiegel.

Reaktion auf regionale Bedrohungen

Japan sieht sich aggressiven Aktivitäten von Staaten wie China und Nordkorea ausgesetzt, die versuchen, den Status quo in der Region zu verändern. Chinas aggressive Bewegungen im Südchinesischen Meer und bei Taiwan stellen direkte Herausforderungen dar. Japan lehnt gewaltsame Änderungen des Status quo ab und bereitet sich auf mögliche Konflikte vor. Sakata merkte an, dass Japan auch Vorfälle mit der chinesischen Küstenwache genau beobachtet, darunter Angriffe auf philippinische Soldaten.

Der Krieg in der Ukraine hat die Sicherheitsdiskussion in Japan ebenfalls beeinflusst. Tokyo erkennt eine Verbindung zwischen der Sicherheit in Europa und Ostasien und hat in diesem Kontext seine Verteidigungsausgaben und Militärreformen intensiviert. Die aktuelle Sicherheitslage wird als die ernsthafteste seit dem Zweiten Weltkrieg beschrieben. Dabei fokussiert Japan seine Prioritäten auf die Verteidigung in Ostasien, während es gleichzeitig die Ukraine unterstützt.

Erhöhung des Verteidigungsbudgets und militärische Aufrüstung

Im Dezember 2022 veröffentlichte Japan eine neue Nationale Sicherheitsstrategie sowie zwei verteidigungspolitische Dokumente, die eine Verdopplung des Verteidigungsbudgets auf 2% des Bruttoinlandsprodukts bis 2027 vorsehen. Diese Erhöhung ist ein historischer Einschnitt, da Japan lange Zeit an einer 1-Prozent-Konvention festgehalten hat. Insgesamt plant Japan Ausgaben von 43 Billionen Yen (ca. 303 Milliarden Euro). Die genauen Finanzierungsmöglichkeiten sind jedoch noch unklar und könnten Steuererhöhungen oder Schuldenaufnahme umfassen.

Ein Teil dieser Strategie umfasst die Beschaffung von Langstreckenraketen, einschließlich amerikanischer Tomahawk-Marschflugkörper, um die militärischen Fähigkeiten in Bereichen wie „Stand-off“-Fähigkeiten und integrierte Luftverteidigung auszubauen. Auch die Anschaffung von 310 Kamikaze-Drohnen bis 2026 ist in Planung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, effektive Gegenschläge zu ermöglichen und die Reaktionsfähigkeit Japans zu erhöhen, wie SWP berichtet.

Zusätzlich sieht sich Japan dem Problem eines Rekrutierungsmangels gegenüber, mit einem aktuellen Defizit von 19.000 Soldaten. Sakata hält eine Wehrpflicht momentan für nicht angebracht, und die Regierung diskutiert Maßnahmen zur Verbesserung der Rekrutierung.

Insgesamt unterstreichen die aktuellen Entwicklungen die Notwendigkeit, sicherheitspolitische Strategien zu reevaluieren und den Fokus auf Verteidigung und Zusammenarbeit zu verstärken, sowohl regional als auch global.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
www.swp-berlin.org
Quellen gesamt
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