
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat am 14. April 2025 die Pilotphase ihres neuen Karrierezertifikats gestartet. Dieses innovative Programm, bekannt als FIT for Career Start, zielt darauf ab, internationale Studierende gezielt auf den deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Insgesamt 25 Bachelor- und Masterstudierende aus englischsprachigen MINT-Studiengängen haben die Möglichkeit, an dieser Initiative teilzunehmen und ihre Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu erhöhen. Dabei wird eine enge Kooperation mit der regionalen Wirtschaft angestrebt, um sprachliche, interkulturelle und berufsbezogene Kompetenzen systematisch zu fördern.
Ein intensiver Deutschkurs bildet den Grundstein für das Programm, in dem auch Workshops zu Soft Skills, Bewerbungsstrategien und Vorstellungsgesprächen angeboten werden. Ein besonderes Modul mit dem Titel „Deutscher Arbeitsmarkt & Networking“ ermöglicht den Teilnehmenden Einblicke in rechtliche Rahmenbedingungen und die Strukturen von Unternehmen in Deutschland. Darüber hinaus wird ein Botschafterprogramm ins Leben gerufen, das den direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern fördert.
Vorbereitungsworkshops und besondere Formate
Am 23. April 2025 findet ein Workshop statt, der den internationalen Studierenden helfen soll, sich auf den regionalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. In diesem Rahmen werden Anforderungen und Hürden, mit denen internationale Studierende bei der Jobsuche konfrontiert sind, gesammelt. Berichtet die Universität, äußert die Masterstudentin Ayna Toyjanova ihre Dankbarkeit für das Programm und hebt das gewonnene Selbstvertrauen hervor.
Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor der Universität, hebt die Bedeutung des Programms hervor. Aktuell studieren über 400.000 internationale Studierende in Deutschland. Von ihnen bleiben lediglich rund 25.000 nach dem Abschluss im Land, was die Dringlichkeit von Initiativen wie FIT for Career Start verdeutlicht. An der Otto-von-Guericke-Universität liegt der Anteil internationaler Studierender bei über 30 Prozent, wobei viele in MINT-Masterstudiengängen eingeschrieben sind.
Das FIT-Programm und seine Zielsetzungen
Das FIT-Programm steht nicht alleine, sondern ist Teil einer bundesweiten Initiative zur Unterstützung internationaler Studierender. Der DAAD erläutert, dass das Programm darauf abzielt, internationale Studierende während ihres gesamten Qualifikationspfades zu unterstützen. Es fördert die Integration in das Fachstudium und erleichtert den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt durch den Aufbau gezielter Maßnahmen zur Studienvorbereitung und Studienerfolgssicherung.
Die Förderung des Programms in Höhe von 1.190.000,00 € erfolgt im Rahmen des DAAD-Programms FIT, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Bis zu 89 Projekte an deutschen Hochschulen sind aktuell in Planung, die bis 2028 verschiedene Facetten der internationalen Studierendenförderung abdecken sollen.
Der Arbeitsmarkt und die Herausforderungen
Der DAAD hebt zudem die wachsende Fachkräftelücke in Deutschland hervor. Ein kürzlich veröffentlichtes Positionspapier beschreibt zehn Empfehlungen, um mehr internationale Studierende als Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Deutschland ist seit mehreren Jahren der viertbeliebteste Studienstandort weltweit und an der Spitze nicht-englischsprachiger Länder. Rund 75.000 internationale Studierende beginnen jährlich ihr Studium in Deutschland, wobei etwa die Hälfte in MINT-Fächern immatrikuliert ist.
Nach Abschluss des Studiums leben und arbeiten ein Drittel dieser Absolventen nach zehn Jahren in Deutschland, eine Zahl, die der DAAD bis 2030 auf rund 50.000 steigern möchte. Ein wesentlicher Aspekt der Empfehlungen ist die Förderung der Integration internationaler Studierender in den Arbeitsmarkt durch Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft sowie die Bereitstellung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen. Der DAAD betont die Verantwortung gegenüber Partnerländern im Globalen Süden, sowie die Prinzipien einer fairen Migration.