
Am Samstagnachmittag verletzte sich ein 36-jähriger Mann beim Klettern in den Nikolsdorfer Wänden der Sächsischen Schweiz. Der Vorfall ereignete sich im „Labyrinth“ bei Langenhennersdorf, einem bei Kletterern beliebten und anspruchsvollen Felsgebiet. Der Mann zog sich hierbei Verletzungen am rechten Knie und Knöchel zu, was einen großangelegten Rettungseinsatz erforderlich machte.
Die Bergwacht Pirna rückte mit sieben Einsatzkräften zum Unglücksort aus. Unterstützung erhielten sie von drei Bergrettern der Bergwacht Dresden, die sich glücklicherweise in der Nähe aufhielten. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde der Verletzte mittels einer Korbtrage und Seilsicherung aus dem unwegsamen Gelände geborgen. Der Rettungsdienst aus Königstein übernahm die weitere medizinische Versorgung und transportierte den Mann ins Krankenhaus nach Pirna.
Häufige Einsätze in gefährlichen Felsgebieten
Das Nikolsdorfer Gebiet, das zwischen den Orten Nikolsdorf, Langenhennersdorf und Leupoldishain liegt, ist bekannt für seine Herausforderungen und zieht viele Kletterer an. Die Bergwacht mahnt jedoch immer wieder zu besonderer Vorsicht und verantwortungsvollem Verhalten im Gelände. Das Labyrinth gilt als ein häufiger Einsatzschwerpunkt, da es regelmäßig zu Unfällen kommt. Abgesehen von diesem Vorfall blieb das Wochenende in der Sächsischen Schweiz ruhig, da dies der einzige Alarm für die Bergwacht Sachsen in der Region war.
Die Region um Königstein neigt vermehrt zu Unfällen. Die Bergwacht in der Sächsischen Schweiz musste bis heute bereits 93 Einsätze leisten – 15 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In einem tragischen Vorfall im August stürzte ein 60-Jähriger am Hohen Torstein, und die Bergwacht konnte ihn zunächst nicht finden. Schließlich wurde der Verunglückte von einem Rettungshubschrauber entdeckt. Zudem wurden in diesem Jahr auch zwei Tote geborgen, einmal durch einen vermuteten Sturz eines Wanderers und einmal in einem Suizidfall.
Klettern in der Sächsischen Schweiz
Die Nikolsdorfer Wände sind Teil des malerischen Elbsandsteingebirges, das für seine beeindruckenden Felsformationen bekannt ist. Königstein, östlich dieses Gebirges, beherbergt eine der größten Bergfestungen Europas, die bei Wanderern und Kletterern gleichermaßen beliebt ist. Die Wanderung durch die Nikolsdorfer Wände beginnt in Leupoldishain und führt durch bewaldete Gebiete, vorbei an Klettersteigen und malerischen Ausblicken.
Mit einer Geschichte, die bis in die 1960er Jahre zurückreicht, ist das Gebiet nicht nur ein Vergnügungsort für Outdoor-Enthusiasten, sondern auch ein Ort mit einer spannenden Vergangenheit. Hier wurde früher Uranerz abgebaut, was die örtlichen Gegebenheiten erheblich veränderte.
Kletterer und Wanderer sind eingeladen, die Schönheit dieser Region zu entdecken. Doch die Bergwacht weist eindringlich darauf hin, dass die Sicherheit immer an oberster Stelle stehen sollte.