
Am 12. April 2025 blicken die Menendez-Brüder, Lyle und Erik, hoffnungsvoll auf eine bevorstehende Anhörung zur Neuverhandlung ihres Strafmaßes. 35 Jahre nach der schockierenden Ermordung ihrer Eltern, Jose und Kitty Menendez, in Beverly Hills haben die Brüder eine bedeutende rechtliche Hürde überwunden. Der Termin für die Verhandlung ist auf den 17. und 18. April angesetzt, wobei beide Brüder per Videoübertragung aus dem Gefängnis teilnehmen werden. Während der Staatsanwalt von Los Angeles der Bitte um eine Neuverhandlung skeptisch gegenübersteht, bleibt die Frage nach der Zukunft der Brüder offen.
Lyle Menendez ist 57 Jahre alt, während Erik, der 54 Jahre alt ist, wie sein Bruder seit 1990 im Gefängnis sitzt. Die Brüder hatten gemeinsam ihre Eltern in ihrem Wohnzimmer erschossen. Anfänglich leugneten sie die Tat, doch später führten sie an, jahrelang von ihren Eltern missbraucht worden zu sein.
Die rechtlichen Hintergründe
Im ersten Strafprozess, der 1994 stattfand, konnten sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen. Der zweite Prozess 1996 endete damit, dass die Brüder wegen Doppelmordes schuldig gesprochen wurden und lebenslange Haft ohne Möglichkeit der Freilassung erhielten. Ein zentraler Aspekt des Prozesses war die ablehnende Haltung der Richter zu den Aussagen über den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch, was zur Verurteilung beitrug. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, die Brüder hätten aus Habgier gehandelt, um an das Vermögen ihrer Eltern zu gelangen.
In den letzten Jahren haben Dokumentationen, darunter zwei Produktionen von Netflix, das Interesse an der Geschichte der Menendez-Brüder neu entfacht. Zudem haben sie ein Gnadengesuch beim kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom eingereicht, dessen Entscheidung für Juni erwartet wird. Unterstützung erhalten die Brüder von Verwandten, die sich im Gerichtssaal für ihre Freilassung ausgesprochen haben, sowie von dem ehemaligen Bezirksstaatsanwalt George Gascón, der sich für eine Neuverurteilung mit geringerem Strafmaß einsetzt.
Ein Blick auf die Kriminalitätsrate in den USA
Die Diskussion um die Menendez-Brüder findet vor dem Hintergrund einer umfassenden Problematik der Kriminalität in den Vereinigten Staaten statt. Jährlich werden etwa 1,2 Millionen gewalttätige Verbrechen registriert. Dazu zählen häufige Delikte wie Raubüberfälle, schwere Körperverletzung und Vergewaltigung.
Die Mordrate in den USA ist in den letzten Jahrzehnten gesunken, bleibt jedoch über dem Durchschnitt anderer westlicher Länder. Einbrüche, Diebstähle und Kfz-Delikte prägen ebenfalls das kriminelle Geschehen, wobei deren Zahlen in den letzten Jahren rückläufig sind. Historisch gesehen stiegen die Kriminalitätsraten in den 1960er und 1970er Jahren, während sie in den 1990er Jahren durch verbesserte Polizeiarbeit und einen Rückgang des Drogenhandels sanken.
Die Ursachen für Kriminalität sind vielseitig und reichen von Armut und sozialer Ungleichheit über Drogenmissbrauch bis hin zum leichten Zugang zu Schusswaffen. Zudem sind Gangs ein bedeutender Teil der kriminalitätsbelasteten urbanen Gebiete in den USA.
Städte wie Detroit und Baltimore haben hohe Kriminalitätsraten, die häufig mit sozialen Problemen wie Arbeitslosigkeit und Verfall der städtischen Infrastruktur in Verbindung stehen. Um diesen Strukturen entgegenzuwirken, sind Maßnahmen wie die Verbesserung der Polizeiarbeit, Bildungsprogramme und wirtschaftliche Entwicklungen in benachteiligten Gebieten notwendig.