
Am 12. April 2025 hat der Abriss der maroden Ringbahnbrücke am Autobahndreieck Funkturm in Berlin mit einem Tag Verzögerung begonnen. Die Autobahn GmbH Nordost startete die Arbeiten um 8:24 Uhr. Die Ringbahnbrücke war Mitte März aufgrund eines Risses, der sich vergrößert hatte, aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Zuvor war eine ähnliche Maßnahme für die Westendbrücke ebenfalls geplant, jedoch mussten technische Probleme die Arbeiten aufschieben, berichtete der Tagesspiegel.
Der Abriss beginnt mit dem Abtrennen einer Rampe von der Brücke, gefolgt von einem schrittweisen Abbruch der Struktur selbst. Ursprünglich war der Termin für den Abriss auf Freitag, den 11. April 2025, gelegt worden. Logistische Probleme führten jedoch zu der Verzögerung. Der gesamte Abriss der Ringbahnbrücke soll spätestens bis zum 25. April abgeschlossen sein, damit der S-Bahn-Verkehr am Bahnhof unter der Brücke ab dem 28. April wieder aufgenommen werden kann. Vor dem Abriss rechnete die Autobahn GmbH mit rund 11.000 Tonnen Schutt, die während der Arbeiten anfallen werden.
Verkehrsbeeinträchtigungen und Entschädigungen
Die Sperrung der Ringbahnbrücke gehört zu einem stark frequentierten Abschnitt der A100, auf dem täglich etwa 230.000 Autos unterwegs sind. Die S-Bahn-Linien S41, S42 und S46 sind seit dem 27. März 2025 zwischen Halensee und Westend unterbrochen. Die Verkehrsinformationszentrale meldete bereits Verzögerungen von 20-30 Minuten im Berufsverkehr. Pendler stehen dadurch vor großen Herausforderungen, die durch zusätzliche Baustellen und Umleitungen verschärft werden.
Für die Anwohner der Dernburgstraße, die besonders unter den Baustellenlärm leiden, wurde eine Entschädigung von 100 Euro pro Person und Nacht für den Zeitraum vom 10. bis zum 17. April 2025 angeboten. Zudem wurden ab dem 4. April Baustraßen eingerichtet und Absperrungen verstärkt, um den Verkehrsfluss zu regeln.
Neubauplanungen und finanzielle Unterstützung
Nach Abschluss des Abrisses steht der Neubau der Ringbahnbrücke an, der mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Die Fertigstellung wird voraussichtlich nicht vor Ende 2027 erfolgen. Für den Neubau stellte der Bund 150 Millionen Euro aus dem Verkehrsinfrastrukturhaushalt bereit. Die Vergabe der Ausschreibung für den Ersatzbau begann kürzlich, wobei kurze Bauzeiten und minimale Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs als wesentliche Vergabekriterien gelten.
Die Notwendigkeit der Abriss- und Neubauarbeiten steht im Kontext der allgemeinen Sanierungsbedürfnisse der Infrastruktur in Berlin. Dies betrifft nicht nur die Ringbahnbrücke, sondern auch weitere Brücken der A100, wie die ICC-Brücke, die ebenfalls in einem besorgniserregenden Zustand ist. Verkehrssenatorin Ute Bonde hat die Dringlichkeit dieser Bauprojekte unterstrichen und betont, dass die Beschleunigung des Ersatzbaus unerlässlich ist.
Die Herausforderungen und Maßnahmen rund um den Abriss und Neubau der Ringbahnbrücke sind Teil eines größeren Plans zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Berlin, der darauf abzielt, den steigenden Anforderungen an die Verkehrswege gerecht zu werden. Die Genehmigung von Umleitungen und die Errichtung von Schallschutzwänden sind ebenfalls Bestandteil künftiger Projekte, um die Belastungen für Anwohner zu minimieren.