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Israels Militär umzingelt Rafah: Der Gazastreifen wird geteilt!

Das israelische Militär hat am 12. April 2025 die Stadt Rafah im Gazastreifen vollständig umzingelt. Dies führt zu einer faktischen Dreiteilung der Region und verschärft die humanitäre Krise.

Am 12. April 2025 hat das israelische Militär die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vollständig umzingelt, was zu einer dramatischen Zuspitzung der Situation in der Region führt. Laut Kölner Stadt-Anzeiger wurden die Gebiete von Rafah und Chan Junis durch den Einsatz des Militärs voneinander abgeschnitten. Dies geschieht nach einem eineinhalbwöchigen militärischen Einsatz, in dessen Verlauf Dutzende von Hamas-Kämpfern getötet und militärische Tunnel der Organisation zerstört wurden.

Die Eroberung des Morag-Korridors hat zur Folge, dass Rafah und Chan Junis im Süden nun faktisch getrennt sind. Zusammen mit dem Netzarim-Korridor ergibt sich eine Dreiteilung des Gazastreifens, die von Verteidigungsminister Israel Katz als „Sicherheitszonen“ bezeichnet wird.

Hintergrund der Konfliktsituation

Die aktuelle Lage im Gazastreifen ist Teil eines langandauernden Konflikts, der seine Wurzeln im politischen Zionismus und dem palästinensischen Nationalbewusstsein hat. Der Gazastreifen ist ein geografisches Gebiet von 365 Quadratkilometern mit etwa 2,3 Millionen Einwohnern, das zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Welt zählt. Seit dem Rückzug Israels 2005 bleibt das Gebiet unter militärischer Kontrolle, was zu einer Vielzahl von humanitären Krisen geführt hat, wie bpb.de erklärt.

Der aktuelle Konflikt eskalierte nach einem verheerenden Angriff der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen in Israel ermordet und über 230 als Geiseln genommen wurden. Diese Ereignisse haben sowohl in der israelischen Gesellschaft als auch in der internationalen Gemeinschaft Schockwellen ausgelöst. Israels Antwort war ein umfangreicher militärischer Einsatz im Gazastreifen.

Die humanitäre Lage in Gaza hat sich dramatisch verschlechtert: Bis März 2024 waren Hunderte von Wohnhäusern beschädigt oder zerstört, während rund 80% der Bevölkerung, etwa 1,7 Millionen Menschen, als Binnenvertriebene an die Südgrenze zu Ägypten geflüchtet sind. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 30.000 Palästinenser starben in den Auseinandersetzungen, wobei 70% davon Frauen und Kinder waren. Das Welternährungsprogramm warnt vor einer akuten Hungersnot aufgrund der schweren humanitären Notlage.

Die Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft

Trotz intensiver militärischer Bemühungen hat Israel seine Kriegsziele – die Zerstörung der Hamas und die Befreiung aller Geiseln – bislang nicht erreicht. Das komplexe Tunnelnetzwerk der Hamas bleibt intakt, während die Organisation weiterhin Raketen auf israelisches Territorium abfeuert. Bisher konnten Geiseln vorwiegend nur durch Verhandlungen befreit werden, mit Ausnahme von drei Personen.

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, konstruktive Optionen zur Konfliktlösung zu fördern. Während die Zustimmung zur Zweistaatenlösung auf einem historischen Tiefstand ist, fordern viele Palästinenser und Israelis stattdessen eine Ein-Staaten-Regelung. Ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen wird als notwendig erachtet, um die humanitäre Katastrophe zu beenden.

Die geopolitische Lage im Gazastreifen entwickelt sich weiterhin und wird sowohl von regionalen als auch globalen Akteuren genau beobachtet. Ein umfassendes internationales Engagement gilt als zentral für eine nachhaltige Konfliktregelung und die Sicherung des Friedens in der Region.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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