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Strengere Kontrollen: Biotonnen im Landkreis Oldenburg bald im Fokus!

Ab dem 1. Mai 2025 verschärft der Landkreis Oldenburg die Kontrollen für Biotonnen. Nur drei Prozent Störstoffe sind erlaubt, um Kosten für alle Bürger zu vermeiden. Erfahren Sie mehr über die neuen Vorgaben und deren Auswirkungen auf die Mülltrennung.

Der Landkreis Oldenburg setzt ab dem 1. Mai auf strengere Kontrollen im Bereich der Biomüllentsorgung. Ziel ist es, die Qualität des gesammelten Bioabfalls zu verbessern und unerwünschte Rückstände, auch Störstoffe genannt, zu minimieren. Laut der Kreiszeitung wird ab diesem Datum eine neue Verordnung in Kraft treten, die lediglich bis zu drei Prozent Störstoffe im Biomüll erlaubt. Überschreitungen können dazu führen, dass das zuständige Kompostwerk die Annahme des Mülls verweigert, was die Entsorgungskosten für alle Bürger erhöhen würde.

Ein Hauptproblem sind Plastikabfälle. Der zulässige Anteil an Plastik im Biomüll beträgt lediglich ein Prozent. Besonders problematisch sind die als kompostierbar deklarierten Beutel aus Maisstärke. Diese entsprechen häufig nicht den modernen Verwertungsverfahren und müssen ebenfalls aus dem Kompost entfernt werden, bevor dieser vermarktungsfähig ist. Der Landkreis Oldenburg meldet, dass täglich etwa 500 Tonnen Biomüll kontrolliert werden, wobei die Firma Bohmann seit Jahresbeginn in wechselnden Abfuhrbezirken gezielt Kontrollen durchführt.

Kontrollen und Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Ein Müllfahrzeug überprüft täglich etwa 500 Biotonnen. Bei Verstößen gegen die neuen Regelungen werden gelbe und rote Karten verteilt. Durchschnittlich erreichen die Fahrer bis zu 70 gelbe und 15 rote Karten pro Leerungstag, wenn beispielsweise problematische Beutel verwendet werden oder Restmüll in die Biotonne gelangt. Der Landkreis hofft auf eine Verringerung der Beanstandungen durch die aktive Mitwirkung der Bürger.

Die Problematik von Fremdstoffen im Bioabfall ist allerdings nicht nur lokal, sondern bundesweit von Bedeutung. Eine Studie des NABU hat ergeben, dass jährlich über 1.200 Tonnen Mikroplastik durch Kompost und Gärprodukte in landwirtschaftliche Böden gelangen. Laut der NABU ist der Hauptgrund dafür die unsachgemäße Entsorgung von Plastiktüten und anderen Kunststoffabfällen in der Biotonne. Der Fremdstoffanteil hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was nicht nur die Qualität des Komposts beeinträchtigt, sondern auch umweltbelastende Folgen hat.

Öffentlichkeitsarbeit und technologische Lösungen

Die Verbreitung von Fachinformationen und Aufklärungskampagnen spielt eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Mülltrennung. Der NABU empfiehlt, die Öffentlichkeitsarbeit durch Materialien, mehrsprachige Sortieranleitungen und lokale Medien zu intensivieren, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Auch technische Lösungen, wie KI-gestützte Systeme zur Kontrolle des Inhalts der Tonnen, werden als künftige Instrumente in Betracht gezogen.

Die Herausforderungen einer effektiven Mülltrennung und die zunehmende Verunreinigung der Biotonnen spiegeln sich in den Erfahrungsberichten von verschiedenen Kompostanlagen wider. Ein Beispiel sind die Kompostwerke in Leipzig, wo die Mitarbeiter täglich viele Fremdstoffe, darunter Plastikteile und Behälter, aus dem Biomüll sortieren müssen. Diese Praktiken, wie im Bericht von Deutschlandfunk dokumentiert, erfordern einen hohen Aufwand und führen zu erhöhten Entsorgungskosten, da Plastikteile schwer zu entfernen sind und in den Kompost gelangen können.

Im Landkreis Oldenburg und darüber hinaus bleibt der Umgang mit Bioabfall und die Minimierung von Plastik in der Biotonne eine Herausforderung, die nicht nur durch Vorschriften, sondern auch durch gemeinsame Anstrengungen der Bürger bewältigt werden muss.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.nabu.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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