
Im US-Bundesstaat South Carolina wurde heute ein zum Tode verurteilter Häftling durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Dieser Fall markiert eine erneute Schärfung der Debatte über die Todesstrafe in den USA, da es die zweite Hinrichtung in diesem Jahr ist und die erste Hinrichtung derartige Art seit 15 Jahren darstellt. Der hingerichtete 42-jährige Mann, dessen Identität zunächst nicht öffentlich gemacht wurde, wurde durch mehrere Schüsse getötet. Behörden und offizielle Zeugen bestätigten die Hinrichtung während einer Pressekonferenz.
Gemäß FAZ wählten beide Todeskandidaten, die in 2025 hingerichtet wurden, das Erschießungskommando als das geringere Übel. Bei der Durchführung wird der Todeskandidat auf einem Stuhl festgeschnallt, mit einer Kapuze über dem Kopf bedeckt und sein Herz wird als Ziel markiert. Dahinter stehen drei Freiwillige des Gefängnispersonals und schießen durch Schlitze auf den Verurteilten.
Hintergrund und Wahl der Hinrichtungsmethoden
In South Carolina können zum Tode verurteilte Personen zwischen drei Hinrichtungsmethoden wählen: dem elektrischen Stuhl, der Giftspritze oder dem Erschießungskommando. Falls keine Wahl getroffen wird, erfolgt die Hinrichtung standardmäßig mit dem elektrischen Stuhl. Laut Welt wählte der hingerichtete Mann das Erschießungskommando, da er der tödlichen Injektion nicht traute, aus Angst, unter Schmerzen zu leiden. Der Bundesstaat South Carolina hatte 2021 die Möglichkeit eingeführt, durch Erschießungskommandos hinzurichten, nachdem die Behörden Schwierigkeiten hatten, Medikamente für tödliche Injektionen zu beschaffen.
Für das Jahr 2023 sind in den USA insgesamt 13 Hinrichtungen geplant, wobei die nächste am 23. April in Texas durchgeführt werden soll. Diese Hinrichtungen werden durch die Gesetzgebung und die jeweiligen staatlichen Entscheidungen beeinflusst, die sich in den letzten Jahren verändert haben. Wie Wikipedia berichtet, haben 23 von 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. Die letzte Abschaffung fand im März 2021 in Virginia statt.
Statistik und Trends der Todesstrafe in den USA
Die Anwendung der Todesstrafe unterliegt starken gesetzlichen und politischen Schwankungen. Mit Ausnahme von South Carolina erlauben auch Staaten wie Idaho, Mississippi, Oklahoma und Utah Hinrichtungen durch Erschießungskommandos. Besonders auffällig ist der Rückgang der verhängten Todesurteile: In den letzten Jahren sank die Zahl der Verurteilungen deutlich. Im Jahr 2015 wurden in den USA lediglich 49 Todesurteile verhängt, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Zwischen 2010 und 2015 wurden Hinrichtungen vermehrt in den Bundesstaaten Texas, Oklahoma und Florida vollstreckt.
Die Diskussion über die Todesstrafe wird auch durch gesellschaftliche Debatten über Ethik, Recht und Gerechtigkeit beflügelt. Die Frage der humanen Ausführung sowie der Rassengleichheit und der Fairness bei der Urteilsfindung stehen im Vordergrund. Letztlich bleibt die Zukunft der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten eine komplexe und multidimensionale Thematik.