
Die Deutsche Bahn hat ambitionierte Pläne für den Ausbau des Schienennetzes in der Region Kamenz, dessen Umsetzung in den nächsten zehn Jahren erfolgen soll. Laut Sächsische.de wird das Projekt, das den Namen InvK G Nr. 22 trägt, zunächst den Abschnitt von Arnsdorf über Kamenz bis Hosena betreffen. Derzeit verkehrt die Städtebahn S8 lediglich von Dresden bis Kamenz, eine direkte Verbindung nach Hoyerswerda und Senftenberg fehlt gänzlich. Nur an den Wochenenden gibt es entsprechende Verbindungen zu den Seen in der Region.
Wichtig ist, dass für den geplanten Ausbau die Elektrifizierung der gesamten Strecke Voraussetzung ist. Ab 2031 wird im Verkehrsverbund Oberelbe kein Dieselbetrieb mehr angeboten. Vertreter der Deutschen Bahn haben im Kamenzer Stadtrat bereits die Pläne und Zeitrahmen vorgestellt, wobei der Südabschnitt von Arnsdorf bis Kamenz bis 2032 fertiggestellt werden soll. Der anschließende Nordabschnitt von Kamenz nach Hosena hat einen Baustart für 2033 vorgesehen, mit einer Fertigstellung bis 2035.
Umfangreiche bauliche Maßnahmen
Ziel des Projektes ist eine durchgängige halbstündliche Verbindung zwischen Dresden und Kamenz. Dieser Takt gilt zurzeit nur im Feierabendverkehr, und die Deutsche Bahn plant zudem eine stündliche Direktverbindung von Kamenz nach Hoyerswerda und Senftenberg. Um diese Ambitionen zu realisieren, wird nicht nur die Elektrifizierung vorangetrieben, sondern auch Baumaßnahmen dringend erforderlich.
Die Elektrifizierung ist günstig für den ökologischen Fußabdruck, da elektrisch betriebene Züge effizienter und leiser sind, was die Luftqualität deutlich verbessert. Nach Angaben von Allianz pro Schiene liegt der aktuelle Anteil des elektrifizierten Schienennetzes in Deutschland bei 62 %, wobei der Ausbau für umweltfreundlichen Verkehr von zentraler Bedeutung ist. Das Ziel, bis 2030 einen Elektrifizierungsgrad von rund 65 % zu erreichen, ist für die Deutsche Bahn essenziell.
- Geplante neue Infrastrukturmaßnahmen umfassen:
- Zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe in Großröhrsdorf und Bischheim-Gersdorf.
- Spurplananpassungen in Kamenz, Cunnersdorf und Straßgräbchen-Bernsdorf.
- Abstellanlagen sowie eine neue Verbindungskurve nach Hosena.
- Abriss und Neubau der Brücke an der Zwingerstraße aufgrund der neuen Züge.
- Der Bahnhof Kamenz wird auf vier Gleise erweitert, um den voraussichtlich erhöhten Verkehrsbedarf zu decken.
Zukunftsausblick durch Elektrifizierung
Der Ausbau des Schienennetzes steht im Kontext einer umfassenden Strategie der Deutschen Bahn, bei der jährlich Milliardenbeträge in die Infrastruktur fließen. Im Jahr 2022 wurden rund 9 Milliarden Euro für den Ausbau und die Elektrifizierung des Schienennetzes bereitgestellt. Dies wurde auch von dbinfrago.com bestätigt. Die Elektrifizierung ermöglicht den Einsatz von längeren und schwereren Zügen, was die Kapazität des Schienenverkehrs erhöht und den Transport auf der Schiene attraktiver gestaltet.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Verkehrsinfrastruktur in der Region Kamenz vor einer grundlegenden Transformation steht. Diese Entwicklung wird nicht nur den öffentlichen Nahverkehr erheblich bereichern, sondern auch die Verbindung der Städte stärken und damit zur Entlastung der Straßen beitragen. So leistet die Deutsche Bahn einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Mobilität der Zukunft.