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Sicherheitsbefragung in Bremen: Wie fühlt sich die Stadt wirklich an?

Das Landeskriminalamt Bremen startet eine Sicherheitsbefragung in Bremen und Bremerhaven. Über 30.000 Bürger werden befragt, um das Sicherheitsgefühl und die Polizeiwahrnehmung zu ermitteln. Teilnahme ist wichtig!

In den kommenden Wochen führt das Landeskriminalamt Bremen eine umfassende Sicherheitsbefragung durch, an der etwa 30.000 Menschen in Bremerhaven und Bremen teilnehmen werden. Diese Umfrage beginnt Ende April und soll bis Mitte Mai 2025 andauern. Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu ermitteln und Erkenntnisse über das Anzeigeverhalten sowie die Wahrnehmung der Polizeiarbeit zu gewinnen. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hebt die Relevanz der Teilnahme hervor und hofft auf eine rege Beteiligung.

Um die Bürger zu erreichen, wurden die Teilnehmer zufällig aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt und erhalten ein postalisches Ankündigungsschreiben. Daraufhin wird ein Fragebogen versendet, der anonym ausgefüllt werden kann. Der Fragebogen wird in deutscher Sprache sowie in sieben weiteren Sprachen online bereitgestellt. Die Polizei warnt zusätzlich vor möglichen Betrügern, die sich als Mitarbeiter ausgeben könnten, da die Kontaktaufnahme ausschließlich über Post erfolgt. Diese Befragung ist eine Fortsetzung der ersten Umfrage 2022, die bereits eine Rücklaufquote von fast 50% erzielte, wie Kreiszeitung berichtet.

Ergebnisse der vorherigen Befragung

Die Sicherheitsbefragung von Mai bis Juni 2022 ergab bemerkenswerte Einsichten in das Sicherheitsgefühl der Bürger. Rund 29.000 Menschen wurden befragt, wobei fast die Hälfte aktiv an der Umfrage teilnahm. Das Ergebnis zeigt, dass eine große Mehrheit mit ihrem Wohnumfeld zufrieden ist. Sieben von zehn Befragten bewerten den sozialen Zusammenhalt in ihren Nachbarschaften als hoch, während Unordnung in den Wohngebieten als gering eingeschätzt wird. Zudem berichten acht von zehn Befragten von positiven Erfahrungen mit der Polizei, deren Handeln sie als professionell einschätzen. Mehr als 90 Prozent empfinden die Polizistinnen und Polizisten als bürgerfreundlich, wie Polizei Bremerhaven anmerkt.

Dennoch zeigen die Ergebnisse auch auf, dass sich die Sicherheit der Bevölkerung in einem differenzierten Licht präsentieren lässt. Während sich 96 Prozent der Befragten tagsüber sicher fühlen, sind es nachts nur 76 Prozent. Über 60 Prozent der Befragten in Bremen und knapp 50 Prozent in Bremerhaven geben an, sich an bestimmten Orten nachts unsicher zu fühlen. Besonders kritische Stellen in Bremerhaven werden als die Grünhöfe, Alte Bürger und das Goetheviertel identifiziert. Diese Umfrageergebnisse verdeutlichen den Handlungsbedarf für die Polizei, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Anwohner weiter zu fördern.

Überregionale Perspektive

Um die Sicherheitslage in Deutschland umfassend zu erfassen, führt das Bundeskriminalamt (BKA) die Befragung „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2024“ (SKiD 2024) durch. Diese Umfrage zielt darauf ab, Erfahrungen der Bevölkerung mit Kriminalität zu ermitteln und das Sicherheitsgefühl sowie die Bewertung der Polizei unter den rund 186.000 angeschriebenen Bürgern zu analysieren. Laut BKA wird dabei ebenfalls eng mit den Polizeien der Bundesländer zusammengearbeitet. Die Erkenntnisse aus diesen Befragungen sind entscheidend, um zukünftige Sicherheitsstrategien zu entwickeln und die Lebensqualität in den Städten zu verbessern.

Insgesamt ist die bevorstehende Sicherheitsbefragung eine wichtige Initiative, die sowohl den Bürgern als auch den zuständigen Behörden helfen könnte, gemeinsam an einer höheren Sicherheit und einem besseren Gefühl des Wohlbefindens in Bremen und Bremerhaven zu arbeiten.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
polizei.bremerhaven.de
Referenz 3
www.bka.de
Quellen gesamt
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