
Rund 2,8 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet nicht. Dies entspricht etwa vier Prozent der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren. Im Vorjahr waren es noch etwa 3,1 Millionen Menschen, was fünf Prozent entspricht. Diese Zahlen stammen aus einer jährlichen Befragung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien, die vom Statistischen Bundesamt durchgeführt wurde, wie KN-online berichtet.
Ein bemerkenswerter Trend zeigt sich in den Altersgruppen: Der Anteil der Offliner steigt mit dem Alter. So waren 12 Prozent der 65- bis 74-Jährigen offline, was etwa jeder Achten in dieser Altersgruppe entspricht. Bei den 45- bis 64-Jährigen lag der Anteil bei 4 Prozent, während nur 2 Prozent der 16- bis 44-Jährigen angaben, keinen Zugang zum Internet zu haben.
Vergleich mit europäischen Nachbarn
Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland besser ab als der EU-Durchschnitt von fünf Prozent. In den Niederlanden und Schweden gaben weniger als ein Prozent der Befragten an, das Internet noch nie genutzt zu haben. Im Gegensatz dazu zeigen Kroatien und Griechenland höhere Werte, mit 14 Prozent und 11 Prozent Offlinern respektive. Zudem stellte die Internationale Fernmeldeunion (ITU) fest, dass im vergangenen Jahr knapp ein Drittel der Weltbevölkerung, also 32 Prozent, offline war.
In Europa und Nordamerika liegt der Anteil der Menschen, die das Internet nicht nutzen, bei 9 Prozent bzw. 13 Prozent. Diese Unterschiede verdeutlichen die Herausforderungen, die bei der digitalen Teilhabe bestehen. Daten und Informationen über die Internetnutzung sind entscheidend, um die Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft zu steuern, wie Destatis erläutert.
Die Rolle des Mikrozensus
Der Mikrozensus zur Internetnutzung liefert europaweit vergleichbare Daten zur Ausstattung privater Haushalte mit Informations- und Kommunikationstechnologien. Er gibt Auskunft über den Umfang und die Art der Internetnutzung. Themen wie E-Government und E-Commerce sowie Sicherheitsaspekte werden ebenfalls berücksichtigt. Zudem können die Ergebnisse differenziert nach Regionalaspekten, Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Beschäftigungssituation ausgewertet werden.
Die Lebensbedingungen und Wohnverhältnisse, die durch diese Erhebungen ermittelt werden, sind nicht nur wichtig für das Verständnis von Konsumverhalten, sondern auch für staatliche Konjunktur- und Strukturpolitik. Zu den Daten zählen auch Informationen über Wohnverhältnisse und die Ausstattung mit Gebrauchsgütern, die entscheidend für die Nachfrage privater Haushalte und damit für das Wirtschaftsleben sind, so Destatis.