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80 Jahre nach Kriegsende: Nazi-Ausstellung in Bad Honnef eröffnet!

Am 9. April 2025 eröffnet im Stadtarchiv Bad Honnef eine Ausstellung zur Rolle der Stadt im Nationalsozialismus. Historische Einblicke und interaktive Elemente laden zur Auseinandersetzung ein. Bis 2. Mai geöffnet.

Am 9. April 2025 wird in Bad Honnef eine bedeutende Ausstellung eröffnet, die die Geschichte des Nationalsozialismus in der Region thematisiert. Unter dem Titel „Die Topographie des Nationalsozialismus in Bad Honnef“ ist die Schau im Foyer des Stadtarchivs zu sehen. Anlässlich des 80. Jahrestages nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben Stadtarchivar Dr. Jens Kremb und das Siebengebirgsmuseum unter der Mitwirkung von Historiker Dr. Ansgar Klein sowie Elmar Scheuren diese Ausstellung konzipiert. Der Besuch der Ausstellung ist bis zum 2. Mai während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses möglich.

Die Ausstellung ist in zwei wesentliche Teile gegliedert. Der klassische Teil besteht aus acht Stellwänden, die mit Informationen, Fotografien und Dokumenten gefüllt sind. Ein interaktiver Bereich ermöglicht es den Besuchern, einen kleinen Archivschrank für eigene Recherchen zu nutzen. Hierbei kommen sowohl bekanntes als auch neues Material zur Sprache, darunter private Gegenstände wie ein Tagebuch, das individuelle Perspektiven auf die Zeit des Nationalsozialismus eröffnet. Die Ausstellung thematisiert insbesondere die Verbreitung des Nationalsozialismus in Bad Honnef und zeigt, wie die Stadt in diese dunkle Epoche eingebunden war.

Historische Einblicke und geplante Projekte

Die Ausstellung beleuchtet mehrere bedeutende Aspekte der nationalsozialistischen Geschichte Bad Honnefs. Bereits 1934 wurde die Stadt als „Hauptstadt des Siebengebirges“ hervorgehoben. Auch die geplanten, jedoch nie verwirklichten Monumente sind Teil der Ausstellung. So sollte auf dem Himmerich-Plateau ein riesiges Denkmal errichtet werden, und ein „Separatistenabwehrdenkmal“ von Joseph Goebbels, für das am 15. Oktober 1933 der Grundstein gelegt wurde, blieb in der Planungsphase stecken.

Zusätzlich zur Ausstellung im Stadtarchiv findet im Siebengebirgsmuseum eine weitere Schau mit dem Titel „Ausgegrenzt. Verfolgt. Ermordet – Die Opfer des Nationalsozialismus im Siebengebirge“ statt. Diese Ausstellung hebt die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus in der Region hervor und ergänzt die thematische Arbeit der ersten Ausstellung.

Einblicke in die europäische Geschichte

Die Debatte über die nationalsozialistische Vergangenheit ist nicht nur auf Bad Honnef begrenzt. Genauso wichtig sind die europäischen Perspektiven auf die Nachkriegsverarbeitung von Gewalt und Vernichtung. In vielen europäischen Städten, darunter London, Paris und Warschau, wurden in den Jahren 1945 bis 1948 Ausstellungen organisiert, die die Erfahrungen der Überlebenden und die Spuren des Holocaust dokumentieren. Diese Ausstellungen hatten das Ziel, die Auswirkungen nationalsozialistischer Verbrechen visuell darzustellen und die Erzählungen der verfolgten Gruppen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Originale Exponate, Fotografien und Multimedia-Präsentationen sind wichtige Bestandteile dieser internationalen Bemühungen zur Aufarbeitung der Vergangenheit, wie DHM berichtet.

Durch die Verbindung lokaler und europäischer Perspektiven bietet Bad Honnef mit seinen Ausstellungen eine wertvolle Gelegenheit, die Vergangenheit zu reflektieren. Dies geschieht vor allem im Kontext der Aufarbeitung der NS-Zeit und der Fragen des kulturellen Erbes, das durch den Nationalsozialismus gefährdet wurde. Es bleibt zu hoffen, dass die Auseinandersetzung mit diesen Themen nicht nur in Bad Honnef, sondern in ganz Europa weitergeführt wird.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 3
www.dhm.de
Quellen gesamt
Web: 8Social: 191Foren: 99